Deutsche
Umwelthilfe fordert Bundesgesundheitsminister Gröhe auf, sich
angesichts der verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen von
Diesel-Abgasen für Diesel-Fahrverbote in
hoch belasteten Innenstädten im Bundeskabinett einzusetzen
Berlin, 28.4.2017:
Anlässlich des Welt-Asthma-Tages am 2.5.2017 fordert die Deutsche
Umwelthilfe (DUH)
Bundesumweltminister Hermann Gröhe auf, sich gegen die derzeit
übermächtigen Diesel-Freunde im Bundeskabinett zu stellen und sich für
kurzfristige Diesel-Fahrverbote einzusetzen. Das Diesel-Abgasgift
Stickstoffdioxid (NO2) führt alleine in Deutschland jedes
Jahr zu 10.600 vorzeitigen Todesfällen. Dies sind drei Mal mehr
Todesfälle als durch Verkehrsunfälle verursacht. Hinzu kommen jedes Jahr
hunderttausende von zum Teil sehr schwerwiegenden Atemwegserkrankungen.
NO2 wird in der Lunge durch chemische Veränderungen
zu Salpetersäure. Es kommt zu Schleimhautreizungen und lokalen
Entzündungen in den Bronchien oder den Lungenbläschen.
„Durch
den noch immer andauernden Abgas-Betrug der Automobilhersteller werden
nicht nur die Umwelt geschädigt und die Verbraucher mit falschen
Versprechen getäuscht. Es wird
auch die Gesundheit vieler tausender Menschen wissentlich auf Spiel
gesetzt, die mit jedem Atemzug die schädlichen Abgase in ihre Lungen
aufnehmen. Mit dem Rauchen kann man aufhören, mit dem Atmen jedoch
nicht. Autoabgase töten. Bloß stirbt man alleine zu
Hause und leise. Deshalb wird das Problem verdrängt“, sagt
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
„Nachdem
sich die Bundeskanzlerin und der Bundesverkehrsminister entschieden
haben, der Gewinnmaximierung der Autohersteller Vorrang gegenüber der
Gesundheit der Bürgerinnen
und Bürger zu geben und Umweltministerin Hendricks lediglich
halbherzigen Einsatz zeigt, um die Luft vor schmutzigen Diesel-Abgasen
zu schützen, fordern wir nun anlässlich des Welt-Asthma-Tages
Bundesgesundheitsminister Gröhe auf, eine Machtwort zu sprechen
und den Gesundheitsschutz durch Diesel-Fahrverbote in unseren Städten
durchzusetzen“, so Resch weiter.
Die
EU-Kommission hat erst im Herbst 2016 die Zahl der durch NO2 in der
Atemluft verursachten vorzeitigen Todesfälle auf 10.600 pro Jahr nach
oben korrigiert. Parallel dazu ist
auch in den letzten Jahren die Zahl der Asthmaerkrankungen um 8,7
Prozent gestiegen. Stickstoffdioxid hat einen negativen Einfluss auf
die Atemwege und kann Asthma und Lungenerkrankungen hervorrufen oder
verstärken. Besonders von der Luftbelastung betroffen
sind Kinder und Senioren sowie Menschen mit bereits bestehenden
Atemwegserkrankungen.
„Wo
bleibt der Gesundheitsminister, wenn es darum geht, sich für mehr
Gesundheitsschutz in Deutschland einzusetzen? Acht Millionen
Asthmakranke in Deutschland sollten ein
mehr als ausreichender Grund für Minister Gröhe sein, endlich die
Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität
voranzutreiben“, sagt
Dorothee Saar, Leiterin Verkehr und Luftreinhaltung der DUH.
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