25. April 2017

Grüne mahnen Wildtierverbot im Zirkus an - VIER PFOTEN fordert Ende der Hinhaltetaktik


Berlin, 25. April 2017 – Mit einer Kleinen Anfrage hat sich die Bundestagsfraktion Die Grünen an die Bundesregierung gewandt, um zu erfahren, wann sich diese zum nunmehr dritten Bundesratsbeschluss zum Verbot bestimmter wildlebender Tiere im Zirkus vom März 2016 äußern wird. Statt zu dem seit über einem Jahr vorliegenden Beschluss der Bundesländer Stellung zu beziehen, verweist die Bundesregierung auf einen langwierigen Prüfungsprozess, ohne zu sagen, wann der Prozess abgeschlossen sein wird. Die Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN kritisiert die Haltung der Bundesregierung.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin VIER PFOTEN Deutschland:
"Obwohl Deutschland beim Schutz von Zirkustieren trauriges Schlusslicht in Europa ist, trifft die Bundesregierung keine Entscheidung und verlängert dadurch die Qual der Tiere. Es scheint, als wolle die Bundesregierung das Thema einfach aussitzen und auf die nächste Wahlperiode verschieben.“

Laut VIER PFOTEN liegen alle benötigten wissenschaftlichen Studien und Belege, die zu einer Regierungsentscheidung nötig sind, bereits seit langem vor. Die Tierschützer sprechen von einer Hinhaltetaktik der Bundesregierung. Die Problematik der Wildtierhaltung im Zirkus ist nicht neu: Der Bundesrat hat bereits 2003 und 2011 entsprechende Entschließungen gefasst.

Antrag Fraktion Die LINKE
So sieht es auch die Fraktion Die LINKE, die am 27. April einen Antrag zum Verbot der Haltung von Wildtieren in Zirkussen in den Bundestag einbringen wird. Der Antrag fordert die Bundesregierung auf, umgehend eine Rechtsverordnung zu erlassen, die das Halten von Tieren wild lebender Arten in Betrieben, die diese Tiere an wechselnden Orten zur Schau stellen, verbietet. Darüber hinaus fordert Die LINKE, dass für alle anderen Tiere ein festes Winterquartier zur Verfügung gestellt werden müsse.

Schriftliche Fragen CDU-Bundestagsmitglied
Auch ein CDU-Politiker aus Hamburg, Jürgen Klimke, hat sich mit mehreren schriftlichen Fragen an die Bundesregierung gewandt, um zu erfahren, wann sie sich zur Entschließung des Bundesrates von März 2016 äußern wird, ob die Bundesregierung den aktuellen Schutz von Wildtieren im Zirkus für ausreichend hält und wenn nicht, was für Maßnahmen zur Verbesserung geplant sind. „Ich begrüße und unterstütze den Einsatz von VIER PFOTEN zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere im Zirkus. Um das Leiden von Zirkustieren in Deutschland zügig zu beenden, erwarte ich eine zeitnahe Prüfung der im Entschließungsantrag geforderten Maßnahmen“, sagt Jürgen Klimke MdB.

Mehrheit für Verbot
Eine repräsentative forsa-Umfrage 2011 im Auftrag von VIER PFOTEN ergab, dass 65 Prozent der Bundesbürger ein konsequentes Verbot befürworten. Immer wieder werden gravierende Missstände bis hin zu brutalen Misshandlungen aufgedeckt. Ausbrüche von Zirkustieren sind an der Tagesordnung und regelmäßig werden Besucher und Tiertrainer bei Unfällen mit Wildtieren verletzt. Neben Tierschutzverbänden und den Bundesländern fordert auch die Bundestierärztekammer ein Verbot der Wildtierhaltung in Zirkussen.

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