„Wenn Bayerns Innenminister Herrmann
jetzt eine verschärfte Überprüfung von Asylsuchenden fordert, ist dies
schon ausgesprochen perfide“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, mit Blick auf das Ermittlungsverfahren
gegen einen offenbar rechtsextremen Soldaten, der sich als syrischer
Flüchtling ausgab und wegen eines geplanten Terroranschlags festgenommen
worden ist. Jelpke weiter:
„Damit schürt Herrmann nur weitere Vorbehalte gegen die
Schutzsuchenden – was haargenau der Logik entspricht, die der
festgenommene Rechtsextremist offenbar verfolgt hat: Nämlich unter
falscher Flagge Straftaten durchzuführen, um Flüchtlinge zu
verunglimpfen. Nicht Asylsuchende aus dem Ausland, sondern die Nazis aus
dem eigenen Land müssen endlich genauer unter die Lupe genommen werden.
Notwendig ist zudem, zum Beispiel die Rolle der Bundeswehr zu klären.
Seit wann war der rechtsextreme Hintergrund dieses Soldaten schon
bekannt? Für gewöhnlich verbergen solche Soldaten ihre Meinung nicht,
sondern äußern sie jedenfalls im Kameradenkreis recht offen. Antworten
der Bundesregierung auf Kleine Anfragen, die ich gestellt habe,
enthalten eine ganze Liste von Soldaten, die trotz rechtsextremer
Ansichten im Dienst verblieben sind und weiterhin Zugang zu Waffen
hatten. Die Bundeswehr muss da endlich massiv einschreiten, wenn ihre
Kasernen nicht zu Ausbildungslagern für Naziterroristen werden sollen.“
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