„Die nunmehr fünfte Sammelabschiebung
von Flüchtlingen nach Afghanistan ist ein ebenso fatales Signal wie die
immer häufigeren Ablehnungen des Schutzersuchens von Afghanen. Denn
Afghanistan ist weit davon entfernt, ein sicheres Land zu sein. Vielmehr
hat sich die Sicherheitslage durch Anschläge und Gefechte zwischen
Taliban, Regierungstruppen und Gewalt örtlicher Warlords in letzter Zeit
weiter verschärft. Dass es am Hindukusch keine sicheren Regionen gibt,
hat nicht zuletzt das jüngste Massaker von Taliban an afghanischen
Soldaten in ihrer eigenen Kaserne mit hunderten Toten und Verletzten
gezeigt“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE,
Ulla Jelpke, mit Blick auf die jüngste Abschiebung von 14 afghanischen
Flüchtlingen nach Kabul. Ulla Jelpke weiter:
„Die Abschiebungen in das Kriegsland Afghanistan müssen sofort
beendet werden. Die nach Deutschland Geflüchteten brauchen eine sichere
Aufenthaltsperspektive. Zahlreiche afghanische Flüchtlinge haben sich
laut Medienberichten gegenüber dem Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge offenbar fälschlich als Taliban-Mitglieder ausgegeben, um so
ihre Aufenthaltschancen zu erhöhen. Die Verzweiflung eines Menschen,
der ein Ermittlungsverfahren wegen Terrorismus in Deutschland, auf das
eine Haftstrafe und anschließende Abschiebung folgen kann, einer
unmittelbar drohenden Abschiebung vorzieht, kann man nur erahnen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen