26. September 2016

Menschen können Antreiber der Energierevolution sein



„Die Energiewende in Europa kann einen deutlichen Impuls erhalten, wenn die Menschen diese aktiv mitgestalten können und selbst zu Energieproduzenten werden. Die heute in Brüssel vorgestellte Studie “The Potential for Energy Citizens in the European Union” zeigt sehr deutlich das Potenzial für Bürgerenergie in der Europäischen Union.

Die  Studie weist auch auf den notwendigen Beitrag staatlicher Einrichtungen hin, indem auf ungenutzte Potenziale öffentlicher Gebäude aufmerksam gemacht wird. Statt die Eigenstromerzeugung - wie in Deutschland mit dem EEG 2014 geschehen - zu behindern, sollte die Politik die Chancen für eine von den Bürgern und Unternehmen gestaltete Versorgung mit Erneuerbaren Energien nutzen“, so Jan Hinrich Glahr Vizepräsident Bundesverband WindEnergie und EREF Vice-President .

Laut der heute in Brüssel veröffentlichen Studie könnte bis 2050 über die Hälfte der EU- Bürger erneuerbaren Strom selber erzeugen. Die Untersuchung zeigt das Potenzial für Erneuerbare Energien Projekte in Bürgerhand auf: 264 Millionen „Energiebürger“ könnten 45 % des Strombedarfs der EU bis 2050 produzieren – als Teil eines demokratisierten Energiesystems. 
Molly Walsh, Community Power Aktivistin für Friends of the Earth Europa: „Das zeigt, dass die Menschen die Kraft haben, das Energiesystem Europas zu revolutionieren, indem sie die Energieproduktion nicht länger großen Konzernen überlassen, sondern in die eigenen Hände nehmen. Es gilt, in europäischen und nationalen Rechtsvorschriften festzulegen, dass die Menschen ihre eigene erneuerbare Energie produzieren dürfen.“

Tara Connolly, Energiepolitikberaterin bei Greenpeace EU: „Die EU sollte den Weg ebnen für zukunftsorientierte, flexible Energiebürger und nicht die großen Verschmutzer unterstützen. Die Zeit der Energiedinosaurier ist vorbei.“
Dirk Vansintjan, Präsident von REScoop.eu: „Bürger spielen schon jetzt eine Rolle in vielen Erneuerbare Energien Projekten in Europa. Dies nutzt der lokalen Wertschöpfung und erzeugt öffentliche Unterstützung für die Energiewende. Das Potenzial solcher Projekte ist enorm und diese Untersuchung zeigt, dass diese die Norm sein könnten und sollten“.

Die Organisationen fordern einen Rahmen, der Energiebürger schützt, unterstützt und fördert, als Kern des Energieunionspaketes der Europäischen Kommission – insbesondere als Teil der novellierten Erneuerbare Energien- Richtlinie und der Marktdesign- Initiative. Die Forderung entspricht dem Ziel Präsident Junckers, dass „die EU die Nummer Eins in Erneuerbare Energien werden soll“, und der Vision der Europäischen Kommission einer „Energieunion mit den Bürgern im Zentrum“.

Die Studie “The Potential for Energy Citizens in the European Union” wurde von CE Delft durchgeführt und von EREF, Friends of the Earth Europa, Greenpeace und  REScoop in Auftrag gegeben.

Sie ist öffentlich zugänglich unter bit.ly/energycitizenstudy.

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