Mit
dem großen Kreidebild eines „Becherhelden“ setzt die Deutsche
Umwelthilfe am Berliner Alexanderplatz ein Zeichen gegen die zunehmende
Flut aus Coffee to go-Bechern – DUH
fordert Abgabe auf Einwegbecher und Förderung von Mehrwegsystemen
Berlin, 30.9.2016:
Mit einer zwei mal vier Meter großen Kreidezeichnung hat die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) einen Tag vor dem Internationalen
Tag des Kaffees (1.10.2016) auf das Umweltproblem zu vieler
Einwegbecher aufmerksam gemacht. Das Bild des Streetart Künstlers Freddy
Chalk am Berliner Alexanderplatz zeigt einen Superhelden mit
Mehrwegbecher – das Aktionsmotiv der DUH-Kampagne „Becherheld
– Mehrweg to go“ (Fotos der Aktion).
In
Deutschland werden pro Jahr 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher
verbraucht. Allein in Berlin gehen jeden Tag rund 460.000
Kaffee-Einwegbecher über die Ladentheken – das sind 170 Millionen Stück
jährlich. Die Wegwerfbecher aus Pappe und Kunststoff verbrauchen
wertvolle Rohstoffe und verschmutzen Parks und Gehwege. In der
Hauptstadt fallen pro Jahr 2.400 Tonnen Abfall durch Coffee to go-Becher
an.
Um
dieses Abfall- und Ressourcenproblem in den Griff zu bekommen, fordert
die DUH eine Abgabe in Höhe von 20 Cent auf Coffee to go-Einwegbecher
sowie die Einführung von Mehrwegsystemen durch
den Handel. Dabei sollte die Nutzung von Mehrwegbechern aktiv beworben
und durch Anreizsysteme, wie zum Beispiel Rabattgutschriften, gefördert
werden. Laut einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts TNS
Emnid vom Mai 2015 im Auftrag der DUH sind
75 Prozent der Berliner für eine Verbrauchssteuer auf Wegwerfbecher.
Dass diese auf Landesebene rechtlich umsetzbar ist, belegt ein
Gutachten im Auftrag der DUH.
„Coffee
to go-Becher sind neben der Plastiktüte das Symbol der modernen
Wegwerfgesellschaft und schaden der Umwelt erheblich. Dabei müsste der
Kaffee für unterwegs gar kein Umweltproblem sein.
Es gibt inzwischen sehr gute Mehrwegbecher, die schön aussehen, leicht,
absolut dicht und tausendfach wiederverwendbar sind. Einwegbecher
können da nicht mithalten“, sagt
Thomas Fischer, der bei der DUH die Abteilung für
Kreislaufwirtschaft leitet. Die DUH hat ausgerechnet, dass für die
Herstellung der jährlich in Deutschland verbrauchten Einwegbecher 64.000
Tonnen Holz, 1,5 Milliarden Liter Wasser und 11.000 Tonnen Kunststoff
notwendig sind. Außerdem verbraucht ihre Herstellung eine Energiemenge,
mit der sich die Einwohner der Landeshauptstadt von
Mecklenburg-Vorpommern Schwerin ein Jahr lang versorgen ließen.
Mit
ihrer Becherheld-Kampagne möchte die DUH dazu beitragen, den hohen
Verbrauch an Einweg-Kaffeebechern zu verringern. Gleichzeitig richtet
sich die Kampagne an Verbraucherinnen und Verbraucher,
um sie für die Umweltauswirkungen von Coffee to go-Bechern zu
sensibilisieren und für die Nutzung umweltfreundlicher
Mehrwegalternativen zu gewinnen. Das Projekt wird von der Stiftung
Naturschutz Berlin aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin
gefördert.
Informationen und Hintergründe:
·
Fact Sheet zu Coffee to go-Bechern:
http://l.duh.de/bmig0
·
Hintergrundpapier zu den Umweltauswirkungen von Coffee to go-Bechern:
http://l.duh.de/x0aqo
·
Rechtsgutachten zur Einführung einer landesrechtlichen Verbrauchssteuer auf Coffee to go-Becher:
http://l.duh.de/jcks2
·
Facebookseite von Freddy Chalk:
http://l.duh.de/5ut8f
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