26. September 2016

GESUNDHEITSORGANISATIONEN FORDERN WELTWEITES ATOMWAFFENVERBOT


Aus humanitären Gründen soll die Bundesregierung Atomwaffen in Deutschland verbieten

Acht Gesellschaften, Verbände und Organisationen aus dem Gesundheitswesen
haben heute einen Appell an die Bundesregierung veröffentlicht. Unter dem
Titel „Eine Welt ohne Atomwaffen ist eine Frage der Humanität“
fordern sie „die bestehende Stationierung von Atomwaffen in Deutschland
umgehend zu verbieten“. Die Bundesregierung solle sich „ab sofort in
allen internationalen Gremien aktiv für die Verhandlung eines weltweiten
Atomwaffenverbotes einsetzen“. Diese Forderungen leiten sich aus der
Verantwortung der im Gesundheitswesen Tätigen für das Wohlergehen ihrer
PatientInnen ab. Ein gewollter oder versehentlicher Einsatz von Atomwaffen
würde das Überleben der gesamten Menschheit bedrohen.

Anlass für die Unterschriftensammlung ist die bevorstehende Abstimmung in
den Vereinten Nationen im Herbst. Die Mehrheit der Mitgliedsstaaten hatte
im August eine Empfehlung an die UNO verabschiedet, im nächsten Jahr eine
Verhandlungskonferenz für ein Atomwaffenverbot einzuberufen. Deutschland
votierte gegen die Aufnahme von Verhandlungen über einen Verbotsvertrag.

"Der Öffentlichkeit wird verschwiegen, dass tausende von Atomwaffen auch
heute jederzeit unser Leben innerhalb von Minuten zerstören und den
Überlebenden unermessliche Leiden zufügen können", heißt es in dem
Appell der Gesundheitsorganisationen. Mediziner könnten im atomaren
Ernstfall nicht helfen. Zuvor hatten sich bereits drei Staatenkonferenzen
mit dem Thema der humanitären Folgen von Atomwaffen beschäftigt. Auch
die Hilfsorganisationen des Internationalen Rotkreuz- und der
Rothalbmondbewegung sowie das Internationale Komitee des Rotkreuzes haben
zu einem Verbot von Atomwaffen aufgerufen.

Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)
haben den Gesundheitsappell initiiert und bereits die ersten 600
handschriftlichen Unterschriften gesammelt. Weitere UnterstützerInnen
können ab heute auch online unterzeichnen auf der Homepage:
www.gesundheitsappell-atomwaffenverbot.de (Link:
http://www.gesundheitsappell-atomwaffenverbot.de/ ). Neben der
Bundesärztekammer haben sich der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte
des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) und der Deutsche Verband
für Gesundheitswissenschaften und Public Health (DVGPH) der Aktion
angeschlossen. Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft
für Gefäßmedizin e.V. (DGA), die deutsche Gesellschaft für Kinder- und
Jugendmedizin (DGKJ), die Deutsche Gesellschaft für seelische Gesundheit
bei Menschen mit geistiger Behinderung (DGSGB) und die ärztliche
Initiative gegen Bestechung MEZIS (Mein Essen zahle ich selbst) tragen den
Appell ebenfalls mit.

Mehrere der unterzeichnenden Organisationen in Deutschland gehören den
vier internationalen Gesundheitsorganisationen an, die im Mai eine
gemeinsame Stellungnahme veröffentlichten, die die humanitären und
gesundheitlichen Argumente für ein Atomwaffenverbot zusammenfasst.
Unterzeichner waren die IPPNW, der Weltärztebund, der Internationale
Dachverband für Gesellschaften des öffentlichen Gesundheitswesens
(WFPHA) und der Internationale Rat der Pflegeberufe (ICN).

Die Unterschriften sollen bis zur Verhandlungskonferenz gesammelt werden
bzw. bis die Bundesregierung erklärt, an den Verhandlungen teilnehmen und
die Atomwaffen in Deutschland verbieten zu wollen. Die Zahl der
Unterschriften wird auf der Homepage fortlaufend veröffentlicht.
IPPNW-Atomwaffenexpertin Xanthe Hall wird zur UN-Abstimmung nach New York
fahren und steht Ihnen für Interviewanfragen gerne zur Verfügung. Die
Abstimmung findet voraussichtlich in der Zeit von 26.10. bis 2.11.2016
statt.

Den Gesundheitsappell mit der Möglichkeit der Online-Unterzeichnung finden
Sie unter www.gesundheitsappell-atomwaffenverbot.de (Link:
http://www.gesundheitsappell-atomwaffenverbot.de/ )

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