„Der AOK-Arzneiverordnungs-Report
2016 bestätigt die Befürchtung der LINKEN: Die Gesetze dieser
Bundesregierung und ihrer Vorgänger bedeuten für die Pharmakonzerne
steigende Profite und für die Versicherten eine zusätzliche Belastung
von mehreren Milliarden Euro. Und mit dem angekündigten
Arzneimittelgesetz wird nur wenig besser, aber vieles noch schlechter.
Arm in Arm mit der Arzneimittelindustrie versucht die Bundesregierung
das ‚Hochpreisland Deutschland‘ zu bewahren!“ kommentiert Kathrin
Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, die
heute vorgestellten Ergebnisse des Arzneiverordnungs-Reports 2016.
Vogler weiter:
„Wie schon seit Jahren von uns befürchtet: Das AMNOG hatte für die
Pharmaindustrie ausreichend Schlupflöcher gelassen, um ihre Gewinne
weiter zu steigern. Bei den Mondpreisen im ersten Jahr nach Zulassung
werden die Rabatte, die die Unternehmen den Krankenkassen danach
gewähren müssen, einfach schon eingepreist. Allein die Aufweichung bei
der Nutzenbewertung sowie die Reduzierung des Zwangsrabatts von 16 auf 7
Prozent bei Patentarzneimitteln spülten mehr als eine Milliarde Euro in
die Kassen der Konzerne. So ist der Pharmabereich eine der
Industriebranchen mit den höchsten Gewinnmargen geblieben.
Die neuen Pläne der Bundesregierung sorgen für weitere
Verschlechterungen: Durch eine gesetzlich verordnete Vertraulichkeit
über die Höhe der Rabatte will die Bundesregierung die Preise im
internationalen Vergleich künstlich hochhalten. Aber auch der
Finanzminister verdient dabei fleißig mit, denn die Mehrwertsteuer kann
nur auf den Preis erhoben werden, den das Finanzamt kennt, und das ist
der ursprüngliche Mondpreis.
Die von der Bundesregierung ebenfalls geplante Umsatzschwelle, die
bei Ausgaben von über 250 Mio. Euro jährlich für ein einziges Medikament
greifen soll, bringt den Krankenkassen hingegen keine wirklich spürbare
Entlastung. Das ist nur ein Alibi für das Versagen der Bundesregierung
bei der Begrenzung der Arzneimittelpreise.“
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