Zur heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut, erklären Dr. Franziska Brantner, Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik, und Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Sozialpolitik:
Die
Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt: Kinderarmut hat viele Gesichter.
Wir brauchen eine konsequente und vielfältige Armutsbekämpfung. Wir
dürfen nicht zusehen, wie immer mehr Kinder in Armut geraten und
abgehängt werden. Frau Schwesig sollte aufhören, Ankündigungsministerin
zu spielen. Es ist Zeit zum Handeln.
Rund
2,5 Millionen Kinder in Deutschland leben in Armut oder sind von Armut
bedroht. Die Hälfte von ihnen wächst bei nur einem Elternteil auf. Diese
Zahlen sind beschämend! Millionen Kinder, denen Chancen und Teilhabe
vorenthalten werden, die früh abgehängt sind. Es fehlt Geld für Bücher,
Kinobesuche, Geburtstagsfeiern und Urlaube. Arme Kinder erleben Mangel,
Verzicht und Außenseiterdasein sehr bewusst und sehr schmerzvoll. Vor
allem Alleinerziehende brauchen besondere Unterstützung.
Wir
kämpfen für die Aufhebung der Begrenzungen beim Unterhaltsvorschuss,
für eine Kindergrundsicherung, eine Erhöhung der Kinderregelsätze und
für wirklich gute Kitaangebote. Das Bildungs- und Teilhabepaket ist ein
Bürokratiemonster und finanziell viel zu schlecht ausgestattet. Wir
brauchen stattdessen freie und unbürokratische Angebote in Vereinen, in
den Kitas und in den Schulen, damit die Teilhabe endlich gelingen kann,
damit Kinder mehr Möglichkeiten haben, im Fußballklub zu kicken,
Ballett- oder Musikunterricht zu nehmen. Geld dafür steht genug zur
Verfügung.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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