Zum Ausscheiden des Deutschen Tierschutzbundes aus dem Beraterausschuss der Initiative Tierwohl erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Die
Tierhalter in Deutschland werden in der aktuellen Agrarmarktkrise
völlig alleine gelassen. Quer durchs Land herrscht eine Stimmung der
Orientierungslosigkeit – klar ist nur: Die Tierhaltung wird sich ändern
müssen. Wir brauchen mehr Qualität, mehr Wertschöpfung, mehr Tierschutz
und Transparenz.
Zwischen
Kompetenzkreis Tierwohl, Tierwohl Initiative und undurchsichtigen
freiwilligen Branchenvereinbarungen werden die bäuerlichen Betriebe
völlig aufgerieben. Das muss ein Ende haben. Es muss eine klare und
verlässliche Strategie geben, wie sich die Tierhaltung zum Wohle der
Bäuerinnen und Bauern, der Tiere und der Konsumenten weiterentwickeln
kann. Aus dem Ministerium kommt hierzu keine Orientierung. Minister
Schmidt scheut seine gesetzgeberische Verantwortung wie der Teufel das
Weihwasser. Sein Mäandern zwischen Versprechungen, Vertröstungen und
Floskelndrescherei ist verantwortungslos.
Wir
brauchen eine verbindliche Haltungskennzeichnung, die sich am System
der Eierkennzeichnung orientiert. Dann besteht Klarheit und
Verlässlichkeit für die Akteure und die Verbraucher. Wir brauchen eine
Agrarwende, die Auswege zeigt aus der expansiven
Billigfleisch-Strategie. Denn den Preis dafür zahlen die Tiere, die
Umwelt und letztlich auch die Höfe selbst.
Das
Ausscheiden des Tierschutzbundes aus der Initiative Tierwohl ist eine
logische Konsequenz der zu laschen und nicht spürbaren Verbesserungen
für die Tiere. Wie soll jetzt ein breites glaubhaftes breites Bündnis
für mehr Tierwohl ohne die Beteiligung einer Tierschutzorganisation
funktionieren? So bleibt von der Initiative ist nichts weiter als ein
PR-Gag, ein Feigenblatt. Dahinter sichtbar: Die Billigfleisch-Produktion
auf dem Rücken der Tierhalter, der Konsumenten, der Tiere und der
Umwelt wird.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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