Zur
Entscheidung des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, bei der Überarbeitung
des Düsseldorfer Luftreinhalteplans auch die Option von Fahrverboten für
Dieselfahrzeuge zu berücksichtigen, erklären Stephan Kühn, Sprecher für Verkehrspolitik, und Peter Meiwald, Sprecher für Umweltpolitik:
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist eine doppelte Ohrfeige für die Bundesregierung.
Erstens
bestätigt sie, dass Verkehrsminister Dobrindt die Städte und ihre
Bürgerinnen und Bürger bei der Bekämpfung der Luftschadstoffe im Stich
lässt. Da er den Städten keine wirksamen Instrumente bereitstellt,
drohen jetzt pauschale Fahrverbote für alle Dieselfahrzeuge. Daran kann
niemand ein Interesse haben.
Mit
einer blauen Plakette für Fahrzeuge, die wenige Stickoxide ausstoßen,
könnten Städte den Verkehr in ihrer Umweltzone viel besser steuern. Der
Verkehrsminister verweigert die Einführung der Plakette aber. Dobrindt
zeigt den Städten die kalte Schulter, er riskiert Rechtsunsicherheit und
Gesundheitsschäden bei Bürgerinnen und Bürgern.
Zweitens
zeigt die Entscheidung, dass die Bundesregierung den Abgasskandal nicht
im Griff hat. Die bisherigen Ankündigungen des Verkehrsministers waren
reine Nebelkerzen. Weiter sind in Deutschland etliche Fahrzeuge
unterwegs, die erheblich mehr Stickoxide ausstoßen, als sie dürfen, und
so wesentlich zu einer erhöhten Luftbelastung beitragen.
Verkehrsminister Dobrindt muss endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um
sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Dazu gehören
beispielsweise stichprobenartige Tests zugelassener Fahrzeuge.
Dobrindts
Ankündigung, Taxis, Busse und Behördenfahrzeuge auf alternative
Antriebe umzustellen, ist nichts als heiße Luft. Stattdessen brauchen
Städte dringend Fördermittel, um elektrische Busse anzuschaffen und ihre
Flotten umzurüsten.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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