Zur geplanten Übernahme von Monsanto durch Bayer erklären Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender und Katharina Dröge, Sprecherin für Wettbewerbspolitik:
Diesen
Deal darf es nicht geben. So entsteht ein übermächtiger Konzern, der
den Welthunger nicht bekämpft sondern verstärkt. Das Übernahmegeld von
Bayer entspricht fast 30 Jahresgewinnen von Monsanto. Wer bereit ist so
viel zu zahlen, spekuliert auf sprudelnde Einnahmen nach der Fusion.
Bauern und Verbraucher werden dabei die Zeche zahlen. Ohnmächtig stehen
sie dann einem weiteren Saatgutriesen gegenüber, der Preise und Angebot
diktieren kann.
Und
nicht nur das. Mit der Marktmacht, steigt auch die politische Macht von
Bayer und Monsanto. Der Druck auf die EU wird dann noch größer,
Gentechnik in Europa zuzulassen. Beim Ackergift Glyphosat, mit dem Bayer
und Monsanto viel Geld verdienen, hat sich die Lobbyarbeit schon
gelohnt. Obwohl das Herbizid im Verdacht steht, Krebs zu verursachen,
darf es weiter in der EU vermarktet werden.
Am
Ende steht nicht weniger auf dem Spiel als das Recht auf Nahrung und der
Erhalt von Biodiversität. Immer weniger Agrochemiekonzerne
kontrollieren den Weltmarkt für immer weniger Saatgutsorten. Das ist das
Gegenteil von Ernährungssouveränität, mit dem die Agrochemiekonzerne
ihr Geschäftsmodell vermarkten.
Die
Kartellbehörden in Europa und den USA müssen diesen Deal verhindern. Im
Sinne der Vielfalt, der Umwelt, der Bauern und der Verbraucher. Wenn
sie die Fusion mit dem Argument durchwinken, dass beide Konzerne auf
unterschiedlichen Märkten aktiv sind, müssen wir diskutieren, ob das
Kartellrecht verschärft werden muss.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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