„Es wäre fatal, jetzt eine Diskussion über
angeblich flüchtlingsspezifische Kriminalität loszutreten. Die Menschen,
die bei uns Schutz suchen, sind keinen Deut krimineller als die
Durchschnittsbevölkerung“, erklärt die innenpolitische Sprecherin der
Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, zur Kriminalitätsstatistik des BKA, die
eine Sonderauswertung der Kriminalität von Zuwanderern enthält. Jelpke
weiter:
„Es ist sehr irreführend, dass das BKA den Begriff ‚Zuwanderer‘
verwendet – denn tatsächlich hat es lediglich Straftaten nicht
anerkannter Flüchtlinge untersucht. Im Fokus standen also jene, die seit
etlichen Monaten, wenn nicht Jahren, unter kaum zumutbaren Bedingungen
in überfüllten Sammellagern hausen müssen. Diese Menschen leben in
permanenter Unsicherheit über ihr weiteres Schicksal. Man kann sich
leicht ausrechnen, dass ein solcher Druck sich auch in Straftaten
entlädt – in erster Linie solchen, die sich innerhalb der Unterkünfte
ereignen.
Bei der Bewertung des Berichts muss außerdem berücksichtigt werden,
dass Flüchtlinge überdurchschnittlich oft junge Männer sind und diese im
Gesamtdurchschnitt häufiger polizeilich auffallen.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière muss jetzt mit aller
Deutlichkeit jeden Versuch zurückweisen, diese Statistik als Beleg für
vermeintlich besonders hohe Ausländerkriminalität zu interpretieren.
Denn genau das werden die rassistischen Sprücheklopfer in der AfD und
anderswo versuchen.
Wenn der BKA-Bericht eines zeigt, dann dies: Umfassende
Integrationsleistungen sind das A und O jeder Kriminalitätsprävention.
Die Zuwanderer müssen endlich anständig untergebracht werden und
schnelle Klarheit über ihren weiteren Aufenthaltsstatus erhalten.“
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