„Wo die Unterschiede zwischen den
etablierten Parteien verwischen und Konservative wie Sozialdemokraten
für soziale Kürzungen und den Abbau von Arbeitnehmerrechten stehen,
werden rechte Parteien gestärkt. Es ist bezeichnend, dass Marine Le Pen
mit etwa 21,5 Prozent das bisher beste Ergebnis für den Front National
erreicht hat und damit in die Endrunde der französischen
Präsidentschaftswahlen eingezogen ist. Die französische Sozialdemokratie
hätte dies durch eine gemeinsame Unterstützung des aussichtsreichsten
Kandidaten auf der Linken, Jean-Luc Mélenchon, verhindern können. Dann
stünde mit dem neoliberalen Ex-Investmentbanker Macron und dem
charismatischen Linken Mélenchon am 7. Mai eine echte Alternative zur
Wahl. Nun haben die Französinnen und Franzosen leider nur die Wahl
zwischen einem verschärften ‚Weiter so‘ des Sozialabbaus und der
Privatisierungen und einer nationalistischen Politik, die zur
Verbesserung der sozialen Lage der Mittelschicht und der Ärmeren ebenso
wenig beitragen wird wie Donald Trump in den USA“, kommentiert Sahra
Wagenknecht den Ausgang der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in
Frankreich. Die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter:
„Die französische Sozialdemokratie wurde für die neoliberale Politik
ihres Präsidenten Francois Hollande gnadenlos abgestraft. Dagegen hat
der couragierte linke Kandidat des ‚unbeugsamen Frankreichs‘ Jean-Luc
Mélenchon mit einer klaren Orientierung auf soziale Gerechtigkeit und
soziale Sicherheit sowie einer dezidierten Kritik an der neoliberalen EU
und an dem Kriegsführungsbündnis NATO mit etwa 19,6 Prozent ein
hervorragendes Ergebnis erzielt.
Auf Dauer wird nur eine starke und geschlossene Linke den Front
National zurückdrängen können. Es wäre gut, wenn die Sozialistische
Partei Frankreichs aus ihrer massiven Wahlniederlage die richtigen
Schlussfolgerungen zieht und wieder zu einer sozialen Politik im
Interesse der Mehrheit der Bevölkerung zurückkehrt.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen