Christian Meyer - christian-meyer-gruene.de
(BUP) Die Landwirte in Niedersachsen setzen verstärkt auf den Ökolandbau. Derzeit stellen so viele Betriebe ihre Produktion um wie noch nie. Bisher haben in 2016 bereits 140 Höfe einen Umstellungsantrag gestellt – mit einer Fläche von fast 10.000 Hektar. Mit derzeit rund 82.500 Hektar erreicht die Ökofläche im Land einen vorläufigen Höchststand. „Das ist ein erfreulicher Trend, aber wir dürfen uns darauf nicht ausruhen. Die Nachfrage nach Ökoprodukten wächst enorm, Niedersachsen kann also noch viel mehr regionale Bio-Ware absetzen“, sagte Agrarminister Christian Meyer. Mit einem umfassenden Aktionsplan will das Land daher die Entwicklung hin zu mehr „Bio aus Niedersachsen“ nachhaltig stärken. Das Handelsunternehmen EDEKA bestätigte unterdessen, dass der Umsatz mit Bio-Produkten in Norddeutschland zuletzt ein zweistelliges Wachstum erreichte.
„Unser Ziel ist die Verdoppelung der Zahl der Ökobetriebe bis 2025“, sagte der Minister bei der Vorstellung des Aktionsplans. Im vergangenen Jahr waren es erstmals mehr als 1.500 Betriebe. „Damit wirkt sich auch die verstärkte Förderung im Biobereich aus“, so Meyer. Unter Rot-Grün wurde die Umstellungsprämie bereits in zwei Stufen von 262 auf 364 Euro je Hektar und die Beibehaltungsprämie, die ab dem dritten Jahr der Umstellung gezahlt wird, von 137 auf 234 Euro erhöht. Für 2016 sollen diese Fördersätze nun auf 403 Euro und 273 Euro pro Hektar steigen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Kommission. Noch bis Ende September können die Landwirte für 2016 einen Umstellungsantrag einreichen. Die Prämien sollen die Umweltleistungen des Ökolandbaus honorieren und den Ertragsverlust der Bauern ausgleichen.
Vor dem Hintergrund der Milchkrise steigen nun zusätzlich rund 50 niedersächsische Milchviehbetriebe auf die Bio-Produktion um. Mehrere Molkereien im Land wollen demnächst mit der Biomilch-Verarbeitung starten. „Derzeit fragen bei uns verstärkt Betriebe an, die an der Umstellung interessiert sind. Darunter viele Milcherzeuger, aber auch Ackerbaubetriebe, die nach Alternativen zur Intensivierung in Ackerbau und Tierhaltung suchen“, sagte Harald Gabriel von der Landesvereinigung Ökologischer Landbau (LÖN). „Der Aktionsplan des Landes setzt ein wichtiges Signal, dass der Ökolandbau den Betrieben in Niedersachsen langfristige Perspektiven bietet.“
Der Aktionsplan sieht – neben der direkten finanziellen Förderung – eine breite Palette an Maßnahmen zur weiteren Stärkung des Ökolandbaus vor, etwa bei der Wertschöpfung, Vermarktung, der Forschung und dem Wissenstransfer, aber auch in der Ausbildung. So sollen niedersächsische Bio-Modellregionen entstehen, um Öko-Initiativen vor Ort unter einem Dach zusammen zu fassen. Der Anbau von Bio-Futtermitteln – etwa bei Eiweißpflanzen – soll ausgeweitet, Verarbeitung und Vermarktung etwa bei Biomilch, Gemüse, Fleisch oder Kartoffeln – sollen gestärkt werden. Zudem werde es zukünftig mehr praxisorientierte Forschung bei der Pflanzenzüchtung oder dem ökologischen Gemüse- und Obstbau geben, so Minister Meyer. „Und wir stellen jetzt sicher, dass alle landwirtschaftlichen Berufsschulen den Ökolandbau in der Ausbildung behandeln.“
Der Aktionsplan wurde mit dem „Niedersächsischen Beirat zur Förderung des Ökologischen Landbaus“ erarbeitet. „Die geplanten Maßnahmen können dazu beitragen, die ökologische Landwirtschaft in Niedersachsen dauerhaft auf eine breite Basis zu stellen“, sagte die Beiratsvorsitzende Carolin Grieshop. „Wir sind in vielen Bereichen schon gut aufgestellt, aber Niedersachsen kann noch sehr viel mehr Ökolandbau vertragen. Das schafft nicht zuletzt Arbeitsplätze im ländlichen Raum.“
Im Beirat sind neben den Bioverbänden auch Verarbeiter und der Handel vertreten, darunter das deutschlandweit größte Handelsunternehmen EDEKA. „Wir konnten in 2015 ein zweistelliges Wachstum im Bio-Segment verzeichnen. Dieser Zuwachs liegt deutlich über dem bundesweiten Trend und fällt in Niedersachsen sogar überproportional hoch aus“, sagte Bettina Stolt von der EDEKA Minden-Hannover. Auch in diesem Jahr gehe diese Entwicklung dynamisch weiter. „Daher freuen wir uns über jeden weiteren regionalen Bio-Lieferanten aus Niedersachsen. Für uns heißt das auch: Noch mehr Frische durch kurze Lieferwege. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten sichern wir zudem Beschäftigung in Niedersachsen. Somit profitieren sowohl die Landwirte als auch die Verbraucher und der Lebensmittelhandel“, so Stolt.
Sabine Möller-Schritt vom Oldenburger Naturkost-Großhändler „Kornkraft“ bestätigte, dass auch im Bio-Handel die Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten sehr viel größer sei als das Angebot. „Alles was wir regional beziehen können, kaufen wir auch regional. Doch die mangelnde Verfügbarkeit in Niedersachsen wirkt als Wachstumshemmnis, deswegen begrüßen wir das Aktionsprogramm des Landwirtschaftsministeriums.“
Die wichtigsten Produkte aus niedersächsischer Bioproduktion sind bisher Eier und Kartoffeln, aber auch Bio-Obst. So stammt fast jedes zweite deutsche Bio-Ei aus Niedersachsen und unter Rot-Grün erhöhte sich hier der Bestand an Öko-Legehennen um 30 Prozent. Im Alten Land wird mittlerweile mehr als zehn Prozent der Obstanbaufläche ökologisch bewirtschaftet. Hier werden etwa 40 Prozent aller Bio-Äpfel in Deutschland geerntet. Neben den 1.650 landwirtschaftlichen Erzeugern sind in Niedersachsen rund 1.300 Betriebe ansässig, die Ökoprodukte verarbeiten. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln stieg bundesweit im vergangenen Jahr wieder zweistellig um 11 Prozent auf rund 8,6 Milliarden Euro.
Quelle: ml.niedersachsen.de
„Unser Ziel ist die Verdoppelung der Zahl der Ökobetriebe bis 2025“, sagte der Minister bei der Vorstellung des Aktionsplans. Im vergangenen Jahr waren es erstmals mehr als 1.500 Betriebe. „Damit wirkt sich auch die verstärkte Förderung im Biobereich aus“, so Meyer. Unter Rot-Grün wurde die Umstellungsprämie bereits in zwei Stufen von 262 auf 364 Euro je Hektar und die Beibehaltungsprämie, die ab dem dritten Jahr der Umstellung gezahlt wird, von 137 auf 234 Euro erhöht. Für 2016 sollen diese Fördersätze nun auf 403 Euro und 273 Euro pro Hektar steigen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Kommission. Noch bis Ende September können die Landwirte für 2016 einen Umstellungsantrag einreichen. Die Prämien sollen die Umweltleistungen des Ökolandbaus honorieren und den Ertragsverlust der Bauern ausgleichen.
Vor dem Hintergrund der Milchkrise steigen nun zusätzlich rund 50 niedersächsische Milchviehbetriebe auf die Bio-Produktion um. Mehrere Molkereien im Land wollen demnächst mit der Biomilch-Verarbeitung starten. „Derzeit fragen bei uns verstärkt Betriebe an, die an der Umstellung interessiert sind. Darunter viele Milcherzeuger, aber auch Ackerbaubetriebe, die nach Alternativen zur Intensivierung in Ackerbau und Tierhaltung suchen“, sagte Harald Gabriel von der Landesvereinigung Ökologischer Landbau (LÖN). „Der Aktionsplan des Landes setzt ein wichtiges Signal, dass der Ökolandbau den Betrieben in Niedersachsen langfristige Perspektiven bietet.“
Der Aktionsplan sieht – neben der direkten finanziellen Förderung – eine breite Palette an Maßnahmen zur weiteren Stärkung des Ökolandbaus vor, etwa bei der Wertschöpfung, Vermarktung, der Forschung und dem Wissenstransfer, aber auch in der Ausbildung. So sollen niedersächsische Bio-Modellregionen entstehen, um Öko-Initiativen vor Ort unter einem Dach zusammen zu fassen. Der Anbau von Bio-Futtermitteln – etwa bei Eiweißpflanzen – soll ausgeweitet, Verarbeitung und Vermarktung etwa bei Biomilch, Gemüse, Fleisch oder Kartoffeln – sollen gestärkt werden. Zudem werde es zukünftig mehr praxisorientierte Forschung bei der Pflanzenzüchtung oder dem ökologischen Gemüse- und Obstbau geben, so Minister Meyer. „Und wir stellen jetzt sicher, dass alle landwirtschaftlichen Berufsschulen den Ökolandbau in der Ausbildung behandeln.“
Der Aktionsplan wurde mit dem „Niedersächsischen Beirat zur Förderung des Ökologischen Landbaus“ erarbeitet. „Die geplanten Maßnahmen können dazu beitragen, die ökologische Landwirtschaft in Niedersachsen dauerhaft auf eine breite Basis zu stellen“, sagte die Beiratsvorsitzende Carolin Grieshop. „Wir sind in vielen Bereichen schon gut aufgestellt, aber Niedersachsen kann noch sehr viel mehr Ökolandbau vertragen. Das schafft nicht zuletzt Arbeitsplätze im ländlichen Raum.“
Im Beirat sind neben den Bioverbänden auch Verarbeiter und der Handel vertreten, darunter das deutschlandweit größte Handelsunternehmen EDEKA. „Wir konnten in 2015 ein zweistelliges Wachstum im Bio-Segment verzeichnen. Dieser Zuwachs liegt deutlich über dem bundesweiten Trend und fällt in Niedersachsen sogar überproportional hoch aus“, sagte Bettina Stolt von der EDEKA Minden-Hannover. Auch in diesem Jahr gehe diese Entwicklung dynamisch weiter. „Daher freuen wir uns über jeden weiteren regionalen Bio-Lieferanten aus Niedersachsen. Für uns heißt das auch: Noch mehr Frische durch kurze Lieferwege. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten sichern wir zudem Beschäftigung in Niedersachsen. Somit profitieren sowohl die Landwirte als auch die Verbraucher und der Lebensmittelhandel“, so Stolt.
Sabine Möller-Schritt vom Oldenburger Naturkost-Großhändler „Kornkraft“ bestätigte, dass auch im Bio-Handel die Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten sehr viel größer sei als das Angebot. „Alles was wir regional beziehen können, kaufen wir auch regional. Doch die mangelnde Verfügbarkeit in Niedersachsen wirkt als Wachstumshemmnis, deswegen begrüßen wir das Aktionsprogramm des Landwirtschaftsministeriums.“
Die wichtigsten Produkte aus niedersächsischer Bioproduktion sind bisher Eier und Kartoffeln, aber auch Bio-Obst. So stammt fast jedes zweite deutsche Bio-Ei aus Niedersachsen und unter Rot-Grün erhöhte sich hier der Bestand an Öko-Legehennen um 30 Prozent. Im Alten Land wird mittlerweile mehr als zehn Prozent der Obstanbaufläche ökologisch bewirtschaftet. Hier werden etwa 40 Prozent aller Bio-Äpfel in Deutschland geerntet. Neben den 1.650 landwirtschaftlichen Erzeugern sind in Niedersachsen rund 1.300 Betriebe ansässig, die Ökoprodukte verarbeiten. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln stieg bundesweit im vergangenen Jahr wieder zweistellig um 11 Prozent auf rund 8,6 Milliarden Euro.
Quelle: ml.niedersachsen.de
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