„Ein neues Ministerium für
Integration bringt nichts, wenn soziale Ausgrenzung und diskriminierende
Gesetze und Vorschriften bleiben“, erklärt Sevim Dagdelen, Beauftragte
der Fraktion DIE LINKE für Migration und Integration, anlässlich der
Konferenz der Integrationsbeauftragten. Dagdelen weiter:
„Deutschland braucht kein Einwanderungsgesetz, sondern eine soziale
Integrationspolitik durch die Wiederherstellung des Sozialstaates. In
einer Gesellschaft, die sozial zerfällt und in der die Ungleichheit
immer weiter wächst, kann auch keine Integration gelingen. Es ist
verantwortungslos, sich allem zu verweigern, was nur ein Stück mehr an
Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft gerade auch für Migrantinnen und
Migranten schaffen könnte. Eine modernisierte Gastarbeiterpolitik per
Einwanderungsgesetz ist auch integrationspolitisch Gift.
Die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz ist eine Forderung nach
einem Auslesesystem und Lohndrückerei. Der primäre Effekt wäre, die
Lohnkonkurrenz zu verschärfen und den Unternehmen Lohndumping zusätzlich
zu erleichtern. DIE LINKE lehnt das ab – ebenso das Ziel,
Ausbildungskosten in Deutschland einzusparen, indem Deutschland hoch
qualifizierte Arbeitnehmer aus schwächeren Ländern abwirbt, denn diese
Politik wäre für die betroffenen Länder verheerend.
Wir brauchen eine soziale Offensive in diesem Land, wenn Integration
gelingen und die Gesellschaft nicht weiter gespalten werden soll.
Notwendig sind massive Investitionen in Bildung, Gesundheit und den Bau
von bezahlbarem Wohnraum. Hier müssen die Reichen und Superreichen ran.
Eine Vermögensteuer ist überfällig."
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