„Mittelfristig ist die EU nur
überlebensfähig, wenn sie ihren Bürgern starke soziale Rechte gewährt.
Diesen Anspruch verfehlt das Kommissions-Paket zur sozialen Säule
meilenweit“, sagt Alexander Ulrich, Obmann der Fraktion DIE LINKE im
EU-Ausschuss des Deutschen Bundestages. Ulrich weiter:
„Nach einer anderthalbjährigen Konsultationsphase bringt die
Kommission im sozialen Bereich nicht mehr zustande als 20 unverbindliche
Grundsätze. Mit guten Vorsätzen und Lippenbekenntnissen lassen sich
allerdings Armut, Perspektivlosigkeit, Obdachlosigkeit und
Privatinsolvenzen genauso wenig bekämpfen wie die Legitimationskrise der
Europäischen Integration. Es war Kommissionspräsident Juncker
höchstpersönlich, der die soziale Säule als vielleicht letzte Chance der
EU bezeichnete. Wenn er damit recht behält, ist diese Chance vertan.
DIE LINKE fordert einen Neustart der EU. Die systematische
Überordnung der Binnenmarkt-Freiheiten über soziale Belange muss durch
die Verankerung einer sozialen Fortschrittsklausel beendet werden.“
(BUP) Zur heutigen Gründung der Initiative Nachhaltige Finanzreform erklären Lisa Paus, Sprecherin für Steuerpolitik und Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik: Die gegenwärtige Umweltzerstörung ist das größte Marktversagen der Welt. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Gründung der Initiative Nachhaltige Finanzreform und den Vorstoß von Umweltverbänden, Kirchen, Gewerkschaften und Unternehmen. Preise müssen die ökologische Wahrheit sagen. Fossile Brennstoffe sind schon seit Jahren günstig, weil Umweltschäden nicht eingepreist werden. Das behindert Investitionen ins Energiesparen, in Effizienz und erneuerbare Energien und schadet dem Klima. Eine faire CO2-Bepreisung ist ein wichtiges Instrument, um Klimaschutz und Energiewende endlich voranzubringen.
Außerdem müssen endlich die ökologisch schädlichen Subventionen abgebaut werden. Union und SPD sind dabei keinen Schritt vorangekommen. Im Gegenteil: Mittlerweile belaufen die sich auf jährlich 57 Milliarden Euro. Schmutzige Technologien und Wirtschaftsformen werden so künstlich im Markt gehalten.
Uns Grünen ist eine soziale Ausgewogenheit bei der Umstellung von Energiesteuern und -abgaben wichtig. Deswegen kritisieren wir die vielen Ausnahmen und Rabatte für die Industrie bei den Energieabgaben, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern bezahlt werden müssen.
Quelle: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag