30. November 2015

17.000 demonstrieren beim Global Climate March in der Hauptstadt für ein ambitioniertes Klima-Abkommen


Berlin (ots) - Rund um den Globus gingen am Wochenende vor der UN-Klimakonferenz hunderttausende Menschen bei mehr als 2.300 Veranstaltungen in 150 Ländern für das Klima auf die Straße.

17.000 Menschen haben nach ersten Zählungen heute beim Global Climate March in Berlin für engagierten und verbindlichen Klimaschutz demonstriert. Bei niedrigen Temperaturen zogen sie auf der knapp sechs Kilometer langen Route vom Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor.

Ein bunter Demozug mit selbstgebauten Windturbinen, Solar-Trommeln, einem "Kohlosaurus", Klima-Revolutions-Panda, Klimahelden, einer vier Meter hohen Weltkugel mit schmutzigen Kohlekraftwerken sowie zahlreichen weiteren kreativ gestalteten Gefährten und Installationen zog friedlich durch Berlin-Mitte. Angeführt wurde er von Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Schule Berlin Zentrum. Die Organisatoren von Avaaz, Campact, Greenpeace, Klima-Allianz Deutschland, NABU, Oxfam und WWF sind begeistert von der Größe und Vielfalt der Demonstration.

Christoph Schott, Kampagnenleiter für Deutschland von Avaaz:

"Berlin sendet ein deutliches Zeichen nach Paris! 17.000 Menschen sind am Adventssonntag für ein ambitioniertes und faires Klima-Abkommen auf die Straße gegangen.

Von den Maasai in Tansania bis zu den Samba-Tänzern in São Paulo: Bürger auf der ganzen Welt haben heute mit einer Stimme gesprochen, jetzt muss die Klimakonferenz in Paris antworten: 100% saubere Energie für 100% unserer Welt - bis zum Jahr 2050."

Die Veranstalter formulierten klare Forderungen an den Klimagipfel in Paris sowie an die Bundesregierung. Sie fordern einen ambitionierten, verbindlichen und gerechten Klimavertrag sowie ein Bekenntnis zu weltweit 100 Prozent erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2050, sauber und naturverträglich. Deutschland muss zudem zügig mit dem schrittweisen Kohleausstieg beginnen, der spätestens 2040 abgeschlossen sein soll. Ziel der mehr als 190 Staats- und Regierungschefs in Paris muss es sein, die Erderwärmung unter 2 Grad, besser noch 1,5 Grad Celsius zu halten, und so zu globaler Gerechtigkeit und Frieden beizutragen.

"Wenn wir verhindern wollen, dass die Klimaerwärmung unbeherrschbar wird, dann müssen hier in Deutschland 90 Prozent der fossilen Ressourcen im Boden bleiben. Darum muss Merkel in Paris endlich den Ausstieg aus der dreckigsten Energietechnologie bei uns verkünden - der Kohlekraft", forderte Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact.

"Doch wir warten nicht auf die Kanzlerin: Wir alle haben es in der Hand, gemeinsam eine kraftvolle Klimabewegung entstehen zu lassen. Wir lassen nicht mehr locker bis die Bagger für immer stillstehen und die Schlote nicht mehr rauchen."

Weltweit haben beim Global Climate March hunderttausende Menschen an über 2.300 Veranstaltungen in 150 Ländern teilgenommen.Sehr große Veranstaltungen fanden u.a. in London, Melbourne und Manila statt. Nach der Absage der Großdemonstration in Paris gingen die Menschen weltweit auch für diejenigen auf die Straße, die es in Paris nicht konnten. Für die Gesamtzahl der Teilnehmer weltweit wenden Sie sich bitte ab Sonntagnachmittag an rene@avaaz.org.

Einige globale Höhepunkte:

* In Melbourne sind am Freitag bereits 60.000 Menschen für das Klima auf die Straße gegangen

* In Kapstadt, Südafrika, demonstrierten Menschen mit Gesang und Tanz mit riesigen Puppen

* In Beirut, Libanon, zeigten sich trotz Sturmwarnung Tausende mit bunten Regenschirmen

* In Auckland, Neuseeland, führten Tausende einen "Haka" (ritueller Tanz der Māori) auf

* In Mumbai, Indien, fand ein virtueller "Digital March" statt

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