Es
ist ein ungewöhnliches und starkes Signal aus der Wissenschaft: Glyphosat darf von deutschen und europäischen Behörden
nicht verharmlost werden. Agrarminister Schmidt versucht krampfhaft, keine
Position zu beziehen, weil das allein Sache der Wissenschaft sei. Jetzt kann er
nicht weiter ignorieren, wie sehr von dort das verantwortungslose und
unqualifizierte Vorgehen der europäischen und deutschen
Risikobewertungsbehörden kritisiert wird. Jetzt muss Minister Schmidt endlich
handeln. Er muss die mangelhafte Risikobewertung seiner Behörde einkassieren
und dafür sorgen, dass die Glyphosat-Bewertung noch
einmal komplett neugestartet wird.
Nur
allzu oft wird in der Glyphosat-Debatte den Kritikern
des Pflanzengifts mangelnde „Wissenschaftlichkeit“ unterstellt. Der Offene
Brief zeigt, dass genau das Gegenteil der Fall ist: die Prüfbehörden ignorieren
munter wissenschaftliche Standards und verweigern jede Transparenz, um zum
gewünschten Glyphosat-Freispruch zu kommen. Wir erwarten
nicht nur von Herrn Schmidt, sondern auch von der EU-Kommission eine
aussagekräftige Antwort auf diesen Appell aus der Wissenschaft.
Nächste
Woche tagt der auch für Pestizide zuständige Ausschuss der EU-Kommission für
Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel mit Regierungsvertretern aller
EU-Staaten. Auf der Tagesordnung steht die EFSA-Empfehlung für Glyphosat. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen,
die EFSA-Empfehlung nach Parma zurückzugeben und neu aufzurollen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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