Bei der Pflege
im Krankenhaus ist Deutschland europäisches Schlusslicht. Während in der
Schweiz eine Pflegefachkraft im Schnitt 5,5 Patienten versorgt und in Polen 9,3
Patientinnen, sind es in Deutschland 10,3 Patienten pro Pflegefachkraft. Die
Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren versäumt, ein echtes
Personalbemessungsinstrument für die Pflege im Krankenhaus zu entwickeln und
versucht jetzt - mit einer Neuauflage des Pflegestellen-Förderprogramms - die
dramatische Situation zu entschärfen. Doch das neue
Pflegestellen-Förderprogramm ist finanziell nur ein Tropfen auf den heißen
Stein. Hier muss die Bundesregierung dringend nachbessern.
Die dramatische
Situation in deutschen Krankenhäusern ist seit Jahren bekannt und hat sich inzwischen
zugespitzt. Auch die von der Bundesregierung immer wieder aufgelegten
Pflegestellen-Förderprogramme haben daran nichts geändert. Die Bundesregierung
muss diese Hilferufe endlich ernstnehmen und so schnell wie möglich mit
verbindlichen Personalbemessungsinstrumenten Abhilfe schaffen, sonst droht die
Personalsituation zu kollabieren.
Die heutige
Diskussion im Petitionsausschuss zeigte deutlich auf, dass in den vergangenen
Jahren in den Krankenhäusern massiv Stellen abgebaut wurden. Nach
Hochrechnungen der Gewerkschaft ver.di fehlen in den Krankenhäusern 162.000
Stellen, davon allein 70.000 in der Pflege. Das ist absolut inakzeptabel. Diese
Situation ist vielen Menschen bewusst. Immerhin haben mittlerweile 180.000
Menschen die Petition unterzeichnet, die von der Gewerkschaft ver.di
eingebracht worden war. Ver.di fordert bis 2017 die Einführung einer
wissenschaftlich gestützten und am realen Bedarf orientierten Personalbemessung
für alle Bereiche des Krankenhauses.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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