Surfer
Merijn Tinga startet am Bodensee zu einer 1.200 km langen Fahrt auf dem
Rhein mit einem Surfbrett aus Plastikflaschen – Einladung zum
Pressetermin der DUH mit dem Plastik-Soup-Surfer
am 6. Juni im badischen Rheinfelden – DUH und der Plastic-Soup-Surfer
rufen zur Abfallvermeidung durch Mehrwegflaschen und zur Einführung von
Pfandsystemen auf – Coca-Cola soll Mehrwegausstieg in Deutschland
beenden
Berlin, 2.6.2017:
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Surfer Merijn Tinga rufen
gemeinsam zur Vermeidung
von Plastikabfall in den Meeren auf und starten hierzu eine Aktion auf
dem Rhein. Am 4. Juni beginnt der sogenannte Plastic-Soup-Surfer am
Bodensee seine 1.200 Kilometer lange Reise auf dem Rhein bis zum
Endpunkt in Leiden an der niederländischen Nordseeküste.
Merijn Tinga reist auf einem Surfbrett aus im Meer gesammelten
Plastikflaschen und Verschlüssen. Die Flüsse und Weltmeere sind voll
davon. Rund zehn Millionen Tonnen Müll gelangen jährlich in die Ozeane,
wovon etwa drei Viertel aus Plastik sind. Durch Strömungen
gelangen Plastikflaschen und Tüten auch in die entlegensten Winkel der
Erde.
„Um
das Problem der Meeresverschmutzung wirklich in den Griff zu bekommen,
müssen Abfälle in erster Linie vermieden werden. Weil Plastikflaschen
den größten Anteil an Abfällen
in den Meeren ausmachen, sollten Getränke in wiederbefüllbaren und
abfallarmen Mehrwegflaschen angeboten werden. Weil in Deutschland die
Mehrwegquoten – auch wegen dem Mehrwegausstieg von Coca-Cola – sinken,
muss Umweltministerin Hendricks die Mehrwegquote
im Verpackungsgesetz verbindlich machen. Durch Sanktionsmaßnahmen, wie
zum Beispiel einer Abgabe von 20 Cent auf Plastikflaschen und Dosen,
können auch einwegorientierte Unternehmen, wie Coca-Cola, Pepsi, Aldi
und Lidl an den Umweltschutz herangeführt werden“,
sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
„Dort
wo es keine Mehrwegflaschen gibt, sind Pfandsysteme ein Lösungsansatz.
Weil Verbraucher ihr bezahltes Pfandgeld wieder bekommen wollen,
entsorgen sie Plastikflaschen
nicht in der Umwelt, sondern geben sie im Supermarkt zurück“, sagt der Plastik-Soup-Surfer
Merijn Tinga. In Deutschland konnte durch die Einführung eines
Pfandsystems die wilde Entsorgung von jährlich mehr als zwei Milliarden
Plastikflaschen und Dosen in der Umwelt fast komplett gestoppt werden.
Allerdings sollten nicht nachvollziehbare Ausnahmen
von der Einwegpfandpflicht gestrichen werden, wie zum Beispiel für
Säfte und Nektare.
Die
Surf-Aktion soll auch Aufmerksamkeit auf die Hersteller der vielen
Milliarden Einwegplastikflaschen, wie zum Beispiel Coca-Cola lenken. Der
amerikanische Brausegigant trägt
weltweit die größte Verantwortung für Plastikflaschen in den
Weltmeeren. Ein Ende 2016 veröffentlichtes internes Strategiepapier
belegte, dass Coca-Cola neben der Bekämpfung von Mehrwegflaschen auch
die Einführung von Pfandsystemen und höherer Recyclingquoten
verhindern möchte. In Deutschland ist der Soft-Drink-Konzern dabei, aus
dem Mehrwegsystem auszusteigen und hat bereits zwei von drei
Mehrwegflaschen aus dem Sortiment genommen. Diese Unternehmenspolitik
führt zu immer größeren Abfallbergen aus Plastik. Die
Botschaft der DUH und des Plastik-Soup-Surfers an den europäischen
Coca-Cola Chef Damian Gammel ist, wiederbefüllbare Mehrwegflaschen
einzusetzen und die Einführung von Pfandsystemen zu unterstützen.
Einladung zum Pressetermin
Am
6. Juni 2017 macht der Plastik-Soup-Surfer Halt im schweizerischen
Rheinfelden und nimmt an einem gemeinsamen Pressetermin mit der DUH
teil, der um 12:00 Uhr beim Wasserkraftwerk
Rheinfelden der Energiedienst AG (Wasserkraftwerk Rheinfelden, Chleigrütstrasse 1, CH-4310 Rheinfelden)
beginnt. Neben einem Kurzfilm über die Aktion des
Plastik-Soup-Surfers informieren wir Sie über alle Hintergründe zur
Verschmutzung der Meere, zu verantwortlichen Akteuren und
Lösungsstrategien. Ebenso stehen die Experten des Rhein-Wasserkraftwerks
Rede
und Antwort, wieviel Müll der Rhein Jahr für Jahr transportiert.
Selbstverständlich können Fotos vom Plastikflaschen-Surfboard und Merijn
Tinga in Aktion gemacht werden.
Links:
·
Route
des Plastic-Surfers, der aktuelle Stand der zurückgelegten Strecke,
Berichte über Aktionen an Zwischenpunkten, Interviews, Videos und Bilder
http://plasticsoupsurfer.org/
·
Kampagnenmaterialien Mehrweg ist Klimaschutz
http://www.duh.de/mehrweg_klimaschutz0/
·
Geleaktes Strategiepapier zur europäischen Unternehmenspolitik von Coca-Cola:
http://l.duh.de/p301116
·
Faktencheck zum Mehrwegausstieg von Coca-Cola:
http://l.duh.de/r4psu
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