30. Juni 2017

Zwei Jahre Quote: Null Bereitschaft, Macht freiwillig abzugeben

„Zwei Jahre ‚Quötchengesetz‘ zeigen: Eine verbindliche Quote wirkt, ohne gesetzliche Vorgabe passiert wenig bis nichts. Wenn sich 70 Prozent der Unternehmen für die Besetzung ihrer Führungspositionen mit Frauen die Zielgröße Null setzen, sagt das viel über die Bereitschaft der Männerbünde aus, Macht freiwillig abzugeben“, erklärt Cornelia Möhring, stellvertretende Vorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Möhring weiter:

„Die Bilanz nach zwei Jahren Quote ist mehr als ernüchternd. Vor allem wenn wir bedenken, dass die gleichberechtigte Besetzung von Chefsesseln (allein das Wort spricht Bände) nur ein Schritt auf einem längeren Weg hin zu einer Gesellschaft ist, in der die eigene ökonomische Existenz nicht mehr vom Geschlecht abhängig ist. Es sind noch immer vor allem Frauen, die in Teilzeit, in befristeten Verträgen, in niedrig bezahlten Jobs arbeiten, die nebenher unbezahlt für Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen zuständig und die dann im Alter arm sind. Wir dürfen nicht den Fehler machen, Gleichstellung in der Arbeitswelt mit der Quote zu verwechseln. Aber für einen kulturellen Wandel und für das Aufbrechen der männlichen Dominanz in der Wirtschaft kann eine wirksame Quote ein wichtiges Mittel sein.“ 

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