„Zwei Jahre ‚Quötchengesetz‘ zeigen:
Eine verbindliche Quote wirkt, ohne gesetzliche Vorgabe passiert wenig
bis nichts. Wenn sich 70 Prozent der Unternehmen für die Besetzung ihrer
Führungspositionen mit Frauen die Zielgröße Null setzen, sagt das viel
über die Bereitschaft der Männerbünde aus, Macht freiwillig abzugeben“,
erklärt Cornelia Möhring, stellvertretende Vorsitzende und
frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Möhring weiter:
„Die Bilanz nach zwei Jahren Quote ist mehr als ernüchternd. Vor
allem wenn wir bedenken, dass die gleichberechtigte Besetzung von
Chefsesseln (allein das Wort spricht Bände) nur ein Schritt auf einem
längeren Weg hin zu einer Gesellschaft ist, in der die eigene
ökonomische Existenz nicht mehr vom Geschlecht abhängig ist. Es sind
noch immer vor allem Frauen, die in Teilzeit, in befristeten Verträgen,
in niedrig bezahlten Jobs arbeiten, die nebenher unbezahlt für
Kindererziehung und die Pflege von Angehörigen zuständig und die dann im
Alter arm sind. Wir dürfen nicht den Fehler machen, Gleichstellung in
der Arbeitswelt mit der Quote zu verwechseln. Aber für einen kulturellen
Wandel und für das Aufbrechen der männlichen Dominanz in der Wirtschaft
kann eine wirksame Quote ein wichtiges Mittel sein.“
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