„Total Loser, so sad!“ – Klimaschützer projizieren auf US-Botschaft
Berlin,
2. 6. 2017 – Gegen die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, aus
dem UN-Klimaschutzabkommen auszusteigen, demonstrieren
Greenpeace-Aktivisten an der US-Botschaft in Berlin seit 4 Uhr früh. Auf
die Fassade des Gebäudes projizieren die Klimaschützer „Total Loser, so
sad!“ und persiflieren damit Trumps Twitter-Stil. „Trump offenbart mit
dieser rücksichtslosen Entscheidung eine gravierende Führungsschwäche
der USA“, sagt Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling. „Statt das
Problem der Erderhitzung anzugehen, das die USA maßgeblich mitverursacht
haben, bürdet Trump die Folgen von zunehmenden Dürren, Stürmen und
Überflutungen Millionen Menschen in anderen Teilen der Welt auf.
Kanzlerin Merkel muss nun als Gastgeberin des G20-Gipfels die anderen
Staaten für konsequenten Klimaschutz gewinnen und in Deutschland den
Kohleausstieg voran bringen.“
Das
Ende 2015 in Paris von 196 Staaten unterzeichnete Klimaabkommen gilt
als historischer Schritt, um die immer spürbarer werdenden Folgen der
globalen Erhitzung zu begrenzen. Darin verpflichten sich die Staaten,
die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas so rasch zu
senken, dass der Temperaturanstieg deutlich unter der kritischen Grenze
von 2 Grad stabilisiert wird. Trump hingegen will künftig wieder stärker
Kohlevorkommen ausbeuten und Öl verbrennen. Damit ignoriert der
US-Präsident die wirtschaftlichen Vorteile, die der Schutz des Klimas
bietet. Laut der kürzlich veröffentlichten OECD-Studie „Investing in
Climate, Investing In Growth“ führt ehrgeiziger Klimaschutz in den
G20-Staaten zu einem um 5 Prozent höheren Wirtschaftswachstum bis zum
Jahr 2050.
Greenpeace und Campact rufen zur Spontan-Demo vor US-Botschaft auf
Die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen Greenpeace und Campact
rufen heute Nachmittag um 17 Uhr dazu auf, vor der US-Botschaft am
Pariser Platz in Berlin gegen Trumps Entscheidung und für mehr
Klimaschutz zu demonstrieren. „Trump torpediert die Bemühungen, sich
weltweit auf Klimaschutz zu einigen. Aber die USA dürfen sich nicht aus
der Mit-Verantwortung für die globale Klimakrise schleichen“, sagt Luise
Neumann-Cosel von Campact.
Stürme,
Dürren und Überflutungen, wie sie der Klimawandel häufiger werden
lässt, vertreiben pro Jahr durchschnittlich 21,5 Millionen Menschen –
mehr als doppelt so viele wie Kriege und Gewalt. Damit sind
wetterbedingte Katastrophen, wie sie das Verbrennen von Kohle, Öl und
Gas verstärken, weltweit die Hauptursache dafür, dass Menschen ihre
Heimat verlassen müssen. Das ist das Ergebnis der vergangene Woche
veröffentlichten Greenpeace-Studie „Klimawandel, Migration und
Vertreibung“ (http://gpurl.de/ttZMd).
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