München (ots) - "Angela Merkel und Sigmar Gabriel müssen Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer bei der Energiepolitik zur Räson rufen!" Das fordert der Fraktionsvorsitzende der bayerischen Landtags-Grünen, Ludwig Hartmann, im Vorfeld des Koalitionsgipfels in Berlin am Dienstagabend. "Die CSU droht mit ihren Irrwegen bei der Stromerzeugung und der Blockadepolitik bei Windkraft- und Netzausbau Bayern von einer funktionierenden Versorgungsstruktur abzuklemmen." In der bayerischen Wirtschaft herrschten deshalb "geradezu panische Ängste".
Die gesamtgesellschaftlich getroffene Entscheidung für eine ökologische Energiewende in Deutschland müsse von allen Bundesländern getragen werden. "Versorgungssicherheit im Industrieland Bayern kann nur sichergestellt werden, wenn der windarme Süden über leistungsfähige Windkraftadern an die reichhaltige Naturstromerzeugung im Norden angebunden ist." Atomkraftwerke durch Gaskraftwerke mit ihrer Abhängigkeit von Gasimporten zu ersetzen nennt Ludwig Hartmann "eine kurzsichtige und grundfalsche Strategie". Gaskraftwerke seien nicht nur klimaschädlich, sondern auch unwirtschaftlich: "Bei Gazprom findet die Wertschöpfung statt, in Deutschland die Stromkundenschröpfung über unnötig hohe Preise", so Ludwig Hartmann. "Der Traum von einer Energieautarkie Bayerns wird sich am Ende als teurer Albtraum erweisen."
Ludwig Hartmann prognostiziert: "An diese Tage wird man sich in zehn, zwanzig Jahren noch schmerzhaft erinnern - wenn die Industrie vor teuren Strompreisen aus Bayern geflüchtet ist und mit ihr massenweise Dienstleistungsarbeitsplätze und Wohlstand." Seehofer werde als der Ministerpräsident in die Geschichte eingehen, der Bayern ins wirtschaftspolitische Abseits befördert hat. "Die bayerische Bevölkerung und unsere Wirtschaft müssen deshalb auf die Durchsetzungsfähigkeit und den Gestaltungswillen der Bundeskanzlerin und des Bundeswirtschaftsministers hoffen", so Ludwig Hartmann. Dem entscheidungsunfähigen CSU-Ministerpräsidenten müsse die Bürde der Energiewende dringend abgenommen werden.
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