(BUP) Vor dem Hintergrund der gestiegenen Zahl der Tierversuche im
Saarland auf das Vierfache in den letzten zwölf Jahren erklärt Ralf
Georgi, tierschutzpolitischer Sprecher der Linksfraktion im
Saarländischen Landtag:
„Die Landesregierung hatte noch Anfang 2010
angekündigt, dass sie sich für eine Verringerung von Tierversuchen
einsetzen werde. Stattdessen ist die Zahl in den letzten Jahren enorm
gestiegen. Zudem wollte die Landesregierung verstärkt nach alternativen
Testmethoden forschen lassen. Auch dies ist man bisher nicht
angegangen.“ Ein Verweis auf die Mitarbeit in der Tierschutzkommission
sei in Anbetracht dieser Fakten nicht weiterführend, so seien 2013 alle
eingereichten Tierversuchsanträge von der Kommission genehmigt worden.
Tierschutz gelte aber nicht nur für Heim- und Wildtiere, sondern auch
für Versuchstiere. „Sie sind alle schützenswerte Mitgeschöpfe“, so
Georgi. „Und da die Haltung von Versuchstieren in Forschung und
Industrie immer weiter zunimmt, muss man Alternativen zu Tierversuchen
ausreichend fördern. Denn die Fortschritte im Bereich der alternativen
Versuche sind beachtlich und ersetzen zum Teil schon grausame Tests an
Tieren. Ziel muss aber sein, Tierversuche so weit wie möglich
einzustellen und, wenn überhaupt, nur in unbedingt nötigen und
wissenschaftlich gut begründeten Ausnahmefällen zu genehmigen.“ Es gebe
leider immer noch eine große Kluft zwischen der gesellschaftlichen
Forderung nach einem Ende der Tierversuche und den politischen und
wirtschaftlichen Interessen. Generell seien Versuche an Tieren vor allem
nach ihrer ethischen Vertretbarkeit zu beurteilen. „Insgesamt ist es
jedenfalls enttäuschend, dass eine weitere Reduzierung von Versuchen an
Tieren auch von der Großen Koalition im Saarland anscheinend nicht
angestrebt wird“, so Georgi abschließend.
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