(BUP) Zur Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage
„Stromabschaltungen bei Privathaushalten in den kreisfreien Städten
Sachsens 2014“ (Drucksache 6/789) erklärt die Fragestellerin und
sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Susanne Schaper:
Im
vergangenen Jahr hat es nach offiziellen Angaben mehr als 10.000
Stromabschaltungen bei Privathaushalten in den drei kreisfreien Städten
Sachsens gegeben. Das war zwar gegenüber dem Vorjahr ein leichter
Rückgang; die Zahlen lagen aber noch weit über denen der Jahre 2008 und
2009. Erneut gab es mit 5.637 in Leipzig die absolut meisten
Abschaltungen.
In der Regel kommt es dann zu Stromabschaltungen,
wenn die betroffenen Haushalte in Zahlungsrückstand gegenüber den
Versorgern geraten sind. Mehrheitlich dürfte es sich dabei um
Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe
handeln, die Stromkosten aus dem Regelsatz zu entrichten haben. Erneut
bestätigt sich, dass der für Strom bemessene Anteil im Regelsatz viel zu
niedrig angesetzt ist.
Deshalb fordern wir die Staatsregierung
auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, Stromkosten als Bestandteil
der Kosten für Unterkunft und Heizung zu betrachten. Denn Strom gehört
in unserer Gesellschaft ebenso zur Grundversorgung wie Wasser und Wärme.
Zugleich fordern wir die Staatsregierung auf, sich dem Thema
Stromabschaltungen endlich ernsthaft zu stellen und zunächst dafür zu
sorgen, dass eine realitätsnahe Datenbasis vorhanden ist. Sie darf sich
nicht länger in ihren Antworten auf unsere konkreten Fragen in die
Bemerkung flüchten, dass es dazu keine statistischen Erhebungen gibt.
Wie soll schließlich Abhilfe geschaffen werden, wenn zunächst nicht
einmal die Bereitschaft zur soliden Analyse besteht?
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