(BUP) Die Linksfraktion im Saarländischen Landtag fordert
grenzüberschreitende Notfallpläne für den Fall eines Atomunfalls. Die
umweltpolitische Sprecherin Dagmar Ensch-Engel erklärt: „Wenn in
Cattenom etwas passiert, muss die Bevölkerung rechtzeitig informiert und
in Sicherheit gebracht werden. Dies kann nur geordnet ablaufen, wenn
eine länderübergreifende Verständigung und Zusammenarbeit gegeben ist.“
Die derzeitigen Notfallpläne der französischen Regierung werden von
mehreren Seiten schwer kritisiert. Selbst der Präsident der
französischen Atomaufsicht räumt ein, dass diese Pläne dringend
überarbeitet werden müssen. So seien etwa die Evakuierungszonen mit zwei
bis fünf Kilometern viel zu knapp bemessen, die Alarmsirenen kaum
hörbar und bei Übungen habe das Telefon-und Alarmsystem versagt. „Eine
absurde Situation, die zwangsläufig zu Panik führen wird,“ so
Ensch-Engel. Wenn Frankreich die Notfall-Pläne nun überarbeite, biete es
sich an, daraus gleich eine länderübergreifende Planung zu machen.
„Denn
im Ernstfall ist schnelles Handeln diesseits und jenseits der Grenze
erforderlich, dann müssen Rettungs- und Evakuierungspläne
funktionieren.“ Die Sorge um die Sicherheit des AKW nehme ständig zu.
Bis heute seien auch die Gründe und Risiken der unbekannten
Drohnenüberflüge nicht geklärt. Auch sei davon auszugehen, dass das
Atomkraftwerk Cattenom ebenso mit der sogenannten Betonermüdung zu
kämpfen hat, wie die grenznahen belgischen AKWs – dort sind die Schäden
größer als bisher bekannt. Die Atomaufsicht fürchtet ein „Problem für
den ganzen Nuklearsektor“. Umso mehr müsse die Großregion gewappnet
sein, wenn es wirklich zu einem Nuklearunfall kommen sollte, so
Ensch-Engel. „Die allerbeste Lösung zum Schutz der Bevölkerung wäre aber
natürlich die sofortige Abschaltung dieses Pannen-Reaktors.“
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