(BUP) „Eine letztmalige Verlängerung der Erlaubnis der Verpressung von
Salzabwässern durch das Unternehmen K+S ist nur dann möglich, wenn
nachgewiesen ist, dass für das Trink- und Grundwasser kein Schaden zu
befürchten ist – so ist die Rechtslage und so haben wir und die
Hessische Landesregierung sie immer vertreten. In der Abwägung und
Auswertung verschiedener wissenschaftlicher Erkenntnisse und Gutachten
ist die Genehmigungsbehörde in der Vergangenheit zu dem Schluss
gekommen, dass das Trinkwasser aktuell nicht gefährdet ist. Auch in Bad
Hersfeld zeigen aktuell alle Daten, dass das Trinkwasser nicht belastet
ist. Um diese Unbedenklichkeit für die Zukunft zu bewerten, sind weitere
wissenschaftliche Fakten notwendig. Insbesondere muss das Unternehmen
für eine neue Erlaubnis das oft diskutierte 3-D-Modell zeitnah vorlegen,
damit die Bewegungen des Wassers im Untergrund dargestellt und
nachvollzogen werden können. Wenn damit ein fundierter Nachweis der
Unbedenklichkeit gebracht wird, wird das Regierungspräsidium eine
saubere Abwägung vornehmen und den Antrag des Unternehmens nach Recht
und Gesetz entscheiden“, erklärte Dirk Landau, wasserpolitischer
Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, zur Diskussion um
Trinkwasserschutz.
„Wir alle wollen die Verpressung so schnell
wie möglich beenden, die Umweltbelastung reduzieren und wir wollen die
Arbeitsplätze und die Wertschöpfung in der Region erhalten. Der
4-Phasen-Plan, den Landesregierung und Unternehmen vereinbart haben, ist
hierfür eine wertvolle Grundlage, denn er schafft signifikante
Umweltverbesserungen und gibt dem Unternehmen und den Beschäftigten eine
klare Perspektive. Unabhängig davon bedarf es selbstverständlich auch
in Zukunft einer sauberen Prüfung nach Recht und Gesetz“, ergänzte
Landau.
Ziel der Landesregierung und der sie tragenden Fraktionen
bleibe es, dass der Kalibergbau langfristige Planungssicherheit erhält,
damit Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region erhalten bleiben.
Gleichermaßen müsse die Umweltbelastung sukzessive weiter reduziert
werden, sodass die Verpressung schnellstmöglich endet und am Ende des
Phasenplans die Süßwasserqualität der Werra erreicht werden kann.
Als
„hanebüchen“ wies Landau die Vorwürfe zurück, das Umweltministerium
habe Gefahren „vertuscht“ oder den Landtag „getäuscht“. „Auch bei der
Weitergabe von Informationen ist die Landesregierung an Recht und Gesetz
gebunden, auch wenn ich bedauere, dass das Unternehmen hier sein für
eine frühere Weitergabe notwendiges Einverständnis nicht erteilt hat.
Dass die Verpressung mit Risiken verbunden ist und daher so bald wie
möglich beendet werden soll, ist alles andere als neu. Darüber
unterhalten wir uns hier im Landtag bereits seit Jahren in nahezu jeder
Sitzung des Umweltausschusses. Bisher waren sich alle Fraktionen außer
den Linken einig, dass dabei fakten- und wissenschaftsorientiert
vorgegangen und der Erhalt des Kalireviers im Blick behalten werden
muss“, so Landau.
Wichtig sei aber auch, dass alle für eine Abwägung
relevanten Informationen auf den Tisch kommen. Vor diesem Hintergrund
sei zu begrüßen, dass das Umweltministerium schon in der letzten Sitzung
des Umweltausschusses zugesagt habe, dem Ausschuss auch die zu
erstellende 3-D-Modellierung zu präsentieren. Damit werde erneut
deutlich, wie wichtig der Landesregierung eine transparente Information
der Öffentlichkeit sei.
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