(BUP) Im vergangenen Jahr haben die in Deutschland inzwischen
installierten rund 1,5 Millionen Solarstromanlagen die Rekordmenge von
über 35 Milliarden Kilowattstunden Solarstrom produziert. Der
beträchtliche Zuwachs um mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr lag
nicht nur am stetigen Ausbau der Photovoltaik, sondern auch an einem
relativ sonnenreichen Jahr: Mit 1075 kWh/qm lag die mittlere
Globalstrahlung 2014 zwei Prozent über dem langjährigen Mittel. Doch die
Energie der Sonne kann nur optimal genutzt werden, wenn die
Photovoltaik-Anlage voll funktionstüchtig ist.
„Solarstromanlagen
sind langlebig und wartungsarm“, sagt Carsten Körnig,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar).
Dennoch rät der Experte, die eigene Anlage von Zeit zu Zeit auf mögliche
Schwachstellen zu checken. „Regelmäßige Prüfungen stellen sicher, dass
eine Photovoltaik-Anlage über ihre gesamte Lebensdauer die maximale
Strommenge produziert und sie 2015 wieder zur Höchstform auflaufen
kann.“ Nun, da die Tage länger werden und die Sonnenstunden zunehmen,
sei der richtige Zeitpunkt.
1. Vergleich mit Vorjahreswerten
Schon
kleine Beschädigungen und Verschmutzungen können die Leistung einer
Photovoltaik-Anlage und damit die Stromproduktion deutlich schmälern. Um
dem vorzubeugen, sollte man den Ertrag in Relation zu den Vorjahren
überprüfen. Am einfachsten geht dies mithilfe der Abrechnungen. Auch
elektronische Helfer wie Energiemanagementsysteme können den genauen
Solarertrag ermitteln. Empfehlenswert kann auch ein Blick auf den
Wechselrichter sein, weil viele dieser Wandler die Stromerzeugungsdaten
über einen längeren Zeitraum aufzeichnen.
2. Mit Digitalkamera in Augenschein nehmen
Ist
ein Ast auf die Photovoltaik-Anlage gefallen? Haben sich einzelne
Module gelöst? Das ist meist mit dem bloßen Auge zu erkennen.
Verschmutzungen oder andere oberflächliche Defekte der
Photovoltaik-Anlage sind hingegen nur sehr schlecht ersichtlich.
Deswegen kann bei der Suche nach möglichen Schäden eine Kamera hilfreich
sein. Betrachtet man die Fotos stark vergrößert, kann selbst der Laie
etwaige Schäden relativ leicht erkennen.
3. Sichtprüfung durch Fachbetrieb
Viele
auf Dächern installierte Photovoltaik-Anlagen sind weder vom Boden noch
von anderen Gebäuden aus einsehbar. In diesen Fällen sollten Profis mit
der Begutachtung beauftragt werden. Es ist wegen der Unfallgefahr zu
riskant, selbst aufs Dach zu steigen. Außerdem kann unsachgemäße
Behandlung, etwa das Betreten der Module, die Anlage schnell
beschädigen. Vorteil: Wartungskosten lassen sich als Betriebsausgaben
steuerlich absetzen. Eine Übersicht geeigneter Fachbetriebe findet sich
im Internet unter www.solartechnikberater.de.
4. Reinigung der Photovoltaik-Anlage
Eine
häufige Ursache für zu niedrige Erträge sind Verschmutzungen der
Module. Das Licht bleibt in den Schmutzpartikeln hängen und kann in den
Zellen nicht in Strom umgewandelt werden. Durch die schmutzabweisenden
Schichten löst sich Staub und anderer Dreck in der Regel beim nächsten
Regenschauer. Sollte dennoch ein dünner Film den Stromertrag mindern,
ist eine Reinigung zu empfehlen. Auch hier sollte – nicht zuletzt wegen
der Unfallgefahr – ein Fachbetrieb gerufen werden.
5. Regelmäßige Kontrolle
Bei
elektrischen Anlagen, dazu zählt auch eine Photovoltaik-Anlage, ist die
regelmäßige Kontrolle gesetzlich vorgeschrieben. So müssen
Solarstromanlagen mindestens alle vier Jahre durch einen Fachbetrieb auf
die elektrische Sicherheit gemäß den geltenden Normen (BGV A3)
überprüft werden. Falls der Fachbetrieb für den Frühjahrs-Check vor Ort
ist, kann die elektrische Sicherheit gleich mit abgeklärt werden.
6. Fachbetrieb erkennt auch verborgene Mängel
Wenn
die Photovoltaik-Anlage zu wenig Strom liefert, obwohl keine
offensichtlichen Schäden vorliegen, sollte ebenfalls der Fachbetrieb
gerufen werden. Schließlich ist jede entgangene Kilowattstunde ein
Verlust für den Anlagenbetreiber. Die Experten können – mit geübtem Auge
oder Hilfsmitteln wie der Thermografiekamera – bis dato verborgene
Mängel entdecken und anschließend fachgerecht beseitigen, beispielsweise
Kabelschäden, gelöste Steckverbindungen oder Mikrorisse.
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