(BUP) Schleswig-Holstein hat sich nach Brandenburg als drittes
Bundesland für die Einführung der 2011 von Mecklenburg–Vorpommern
entwickelten MoorFutures entschieden. Im Schweriner Umweltministerium
wird heute, 26. November die entsprechende Ländervereinbarung
unterzeichnet. Zukünftig können nun auch im nördlichsten Bundesland
interessierte Bürger und Bürgerinnen sowie Unternehmen
MoorFutures-Kohlenstoffzertifikate erwerben und damit freiwillig einen
aktiven Beitrag zum Klima- und Naturschutz leisten. In Brandenburg ist
das schon seit 2012 möglich. Der Erlös aus den Zertifikaten fließt zu
einhundert Prozent in die Renaturierung der Moore vor unserer Haustür,
denn mit der Renaturierung von Mooren lassen sich gleichzeitig
Klimaschutzziele verwirklichen.
Intakte Hochmoore produzieren je
Hektar jährlich etwa zehn Kubikmeter Torf und speichern damit 0,8 Tonnen
CO₂-Äquivalente. Entwässerte Moore dagegen stellen starke
Treibhausgasquellen dar. Insbesondere in den moorreichen Ländern
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gehören
entwässerte Moore neben dem Verbrauch fossiler Energieträger, der
Industrie und der Landwirtschaft zu den größten Emittenten. Die
Wiedervernässung kann die Zersetzung des Torfbodens an der Luft, und
damit die Emissionen deutlich verringern. Sobald das Moor wieder aktiv
Torf aufbaut, wird die Emission von Treibhausgasen sogar gänzlich
gestoppt.
Davon können sich die MoorFuturisten jederzeit selbst
überzeugen, denn Transparenz ist für die drei Länder oberstes Gebot. Auf
der gemeinsamen Internetseite www.moorfutures.de werden alle
Moorschutzprojekte vorgestellt, viele sind sogar mit
Besuchereinrichtungen wie Moorpfaden oder Aussichtstürmen erschlossen.
„Ich
freue mich, dass ab sofort auch die Schleswig-Holsteiner die
Möglichkeit haben, sich freiwillig und direkt vor Ort für Natur und
Klima zu engagieren,“ erklärt Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr.
Robert Habeck, „Mit der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein als Tochter
unserer Landesstiftung Naturschutz liegen die MoorFutures in den Händen
von Profis bei der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen.“
„Unsere
innovative MoorFutures-Idee ist zu einem echten Exportschlager aus
Mecklenburg-Vorpommern geworden“, freut sich Mecklenburg-Vorpommerns
Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Klimaschutzbemühungen beschränken
sich häufig noch zu sehr allein auf technische Lösungen. Ansätze, die
die Natur uns bietet, finden noch zu wenig Anwendung. Schleswig-Holstein
als eines der moorreichsten Länder ist hier für uns ein wichtiger
Partner. Ich freue mich sehr, dass die Gruppe der MoorFutures-Länder
weiter wächst!“
Auch in Brandenburg wird Schleswig-Holstein als
Dritter im Bund der Länder begrüßt, die die Dachmarke MoorFutures für
Moorschutzprojekte einsetzen. Mit dem gemeinsamen Angebot von
Zertifikaten können die Ökosystemdienstleistungen der Moore künftig
besser dargestellt und beworben werden.
In Schleswig-Holstein
wird als erstes MoorFutures-Projekt das Königmoor im Kreis
Rendsburg-Eckernförde vernässt und damit in den nächsten 50 Jahren
40.720 Tonnen CO₂-Äquivalente festgelegt.
Quelle: regierung-mv.de
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen