(BUP) Der umwelt- und energiepolitische Sprecher der
SPD-Landtagsfraktion Timon Gremmels hat den Gesetzentwurf aus dem
Bundesumweltministerium zum Erdgasfracking als „einen großen Schritt in
die richtige Richtung“ bezeichnet. „Durch den vorliegenden Gesetzentwurf
ist klar: auch in Zukunft wird es in Hessen kein kommerzielles
Erdgasfracking geben. Nach Jahren der Untätigkeit der Vorgängerregierung
ist dies ein richtiges Signal. Legen wir den Kriterienkatalog des
Bundes auch für Hessen als Maßstab an, so ist klar, dass die umstrittene
Technik nicht zur kommerziellen Anwendung kommen wird. So wird
Fracking zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas im Schiefergestein
oberhalb von 3 000 Metern Tiefe – und nur solche Flächen gibt es in
Hessen – generell und auf Dauer verboten“, sagte Gremmels am Donnerstag
in Wiesbaden.
„Leider wurde auf Druck von Teilen der CDU und des
Bundeskanzleramts die klare Verbotsregelung bei der Forschungsfrage und
des sogenannten Lagerstättenwassers mit einem Hintertürchen versehen“,
kritisierte der SPD-Umweltpolitiker. Daher müsse noch auf den weiteren
Gesetzgebungsprozess in Bundestag und in Bundesrat Einfluss genommen
werden. Hilfreich sei es, die Regelung, ob es Forschungsvorhaben geben
darf, den Ländern zu überlassen. Auch über ein Verbot zur Verpressung
des Lagerstättenwasser werde im Bund selbst innerhalb der
Koalitionsfraktionen noch intensiv diskutiert. Ein klares
Verpressungsverbot des mit hochgiftigen Benzol und Quecksilber
belasteten Lagerstättenwassers sei umweltpolitisch geboten. Gremmels
forderte die schwarz-grüne Landesregierung auf, statt unverbindlicher
Entschließungsanträge im Bundesrat zu stellen, sich aktiv an der
Gesetzgebung zu beteiligen.
Es sei überraschend, dass der
hessische Ministerpräsident Volker Bouffier bisher zu dieser Frage
schweige. Seine nordrhein-westfälische Amtskollegin Hannelore Kraft
habe unlängst festgestellt, dass es mit ihr in Nordrhein-Westfalen kein
Fracking für die unkonventionelle Erdgasförderung geben werde. Für sie
sei völlig klar, dass Fracking mit gravierenden ökologischen Folgen in
den dortigen dichtbesiedelten Regionen nicht verantwortbar sei. „Eine
vergleichbare klare Aussage hat Herr Bouffier bisher vermissen lassen“,
sagte Gremmels.
Quelle: spd-fraktion-hessen.de
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