(BUP) NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel fordert zu Beginn des
Klimagipfels in Lima die Bundesregierung auf, endlich eine aktive Rolle
in der internationalen Klimapolitik zu übernehmen. „Noch immer fehlt der
globale Wille, endlich konkretes Handeln zu vereinbaren. Der jüngste
IPCC-Bericht zeigt erneut, dass wir nicht mehr viel Zeit haben. Schon
jetzt sind die Folgen des Klimawandels kaum kalkulierbar, doch die
Staatengemeinschaft unternimmt nicht genug. Wir haben nur noch ein Jahr
Zeit bis zur Klimakonferenz in Paris – werden nicht spätestens dort die
entscheidenden Weichen gestellt, scheitert das Projekt Klimaschutz“,
sagte Minister Remmel.
Deutschland habe eine besondere
Verantwortung und müsse die Vorreiterrolle übernehmen. Minister Remmel:
„Die Bundesregierung muss jetzt schlagkräftige Maßnahmen in ihren
Aktionsplan Klimaschutz 2020 einbinden. Nur so kann Deutschland seine
nationalen Ziele erreichen. Sollten wir schon auf dieser Ebene
scheitern, kommt auch die Europäische Union nicht mehr hinterher.“
Während
die Bundesregierung hinterher hinkt, geht die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen mit ihrer Klimaschutzpolitik fortschrittliche Wege.
Das im Januar 2013 verabschiedete Klimaschutzgesetz gibt vor, den
Treibhausgasausstoß bis 2020 um mindestens 25 Prozent und bis 2050 um
mindestens 80 Prozent zu verringern. Das Vergleichsjahr ist 1990.
Um
diese Ziele erreichen zu können, setzt die Landesregierung vor allem
darauf, die Ressourcen- und Energieeffizienz zu steigern, erneuerbare
Energien auszubauen und Energie einzusparen. Derzeit erarbeitet sie dazu
konkrete Strategien und Maßnahmenvorschläge in Form des
Klimaschutzplans.
Das Nichtstun beim Klimaschutz wäre bei weitem
teurer als zu handeln: Nach einer Berechnung der Weltbank würde ein
ungebremster Klimawandel bis zu 20 Prozent des globalen Sozialprodukts
verschlingen. Aktive Klimapolitik würde dagegen nur etwa ein Prozent
kosten. „NRW ist mit seiner hohen Bevölkerungsdichte, einer teuren
Infrastruktur und einer ausgeprägten Land- und Forstwirtschaft sehr
verletzlich gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Das haben
zuletzt der Sturm Ela an Pfingsten und das Starkregenereignis in Münster
gezeigt“, betonte der Klimaschutzminister. Nach einer Berechnung des
DIW würden auf Deutschland Kosten durch Klimaschäden bis zum Jahr 2050
von bis zu 800 Milliarden Euro zukommen, sofern nicht jetzt schon
gegengesteuert würde. Davon würden auf NRW mehr als 70 Milliarden Euro
entfallen.
Quelle: umwelt.nrw.de
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