"Die
Afrika-Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel dient nur dem weiteren
Ausbau der EU-Flüchtlingsabwehr, das wird aber kein einziges Problem
lösen", erklärt Heike Hänsel, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion
DIE LINKE. Die Außenpolitikerin weiter:
„Die
Bundeskanzlerin verlängert damit die völlig verfehlte Politik der EU,
sich auf die Bekämpfung von Fluchtmöglichkeiten zu konzentrieren, statt
Fluchtursachen zu bekämpfen. Fluchtursachen wie Krieg, Armut,
Perspektivlosigkeit und Klimawandel müssen endlich auf die Tagesordnung
dieser Bundesregierung, statt repressive Migrationsabwehr durch
Aufrüstung voranzutreiben und Abschiebe-Abkommen mit afrikanischen
Ländern abzuschließen.
Die EU trägt mit ihrer Handelspolitik
entscheidend zu Armut und Zerstörung lokaler wirtschaftlicher Strukturen
in den afrikanischen Ländern bei. Gerade Senegal und Ghana, die von der
Kanzlerin besucht werden, sind Beispiele für die ausbeuterische und
zerstörerische EU-Politik. Wenn die Bundeskanzlerin ein ´Weiter so` für
deutsche und europäische Konzerne in Afrika verfolgt, dann trägt sie
damit direkt zu noch mehr Flüchtlingen bei. Dies ist eine völlig
verantwortungslose und menschenfeindliche Politik.
Die
Bundesregierung trägt Mitschuld an der systematischen Vernichtung
lokaler Arbeitsplätze durch EU-Unternehmen. Seit Jahren überfischen
EU-Fischfangflotten die senegalesischen Küstengewässer und überschwemmen
EU-Unternehmen den Markt in Ghana mit billigem Geflügelfleisch.
Freihandelsabkommen mit afrikanischen Ländern, die sogenannten EPAs,
verhindern eine eigenständige wirtschaftliche Entwicklung und
Wertschöpfung vor Ort.
Es braucht eine Kehrtwende in der
EU-Handelspolitik und Fischereipolitik. Deshalb fordert DIE LINKE, dass
die Freihandelsabkommen gestoppt, die Spekulation mit Nahrungsmitteln
beendet und ein gerechtes Welthandelssystem in die Wege geleitet wird."
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