„Dass
der Hambacher Forst nicht abgeholzt werden darf, während die
Kohlekommission über den Kohleausstieg in Deutschland und die soziale
Absicherung des Strukturwandels debattiert, ist den meisten Beteiligten
klar. Der Energiekonzern RWE will das Recht auf Motorsäge und
Kohleprofite mit Hilfe der Landesregierung und Polizei in NRW zu Lasten
des sozialen Friedens und Klimas im Land durchboxen", kommentiert Lorenz
Gösta Beutin, energie- und klimapolitischer Sprecher der Fraktion DIE
LINKE, das Treffen der Kohlekommission in Berlin. Beutin weiter:
„Die
drohende Abholzung des Hambacher Forstes, der die polizeiliche Räumung
eines Aktivisten-Camps von Klimaschützern vorausgehen würde, muss
verhindert werden. Die Kohlekommission und die öffentliche Debatte
dürfen andere wichtige Fragen des Kohleausstieges nicht aus den Augen
verlieren, der Hambacher Forst darf nicht zur Nebelkerze des
Braunkohle-Konzerns und seiner Verbündeten werden. Die aktuelle Debatte
zeigt auch: Es ist schlecht für Demokratie und Klima, dass die Große
Koalition die politisch notwendigen Entscheidungen über einen
Kohleausstieg an eine schwache Kommission delegiert hat, die nun von den
Braunkohle-Profiteuren Tag für Tag unter Beschuss genommen wird.
Die
Öffentlichkeit und die Beteiligten am Kohleausstieg stellen sich viele
Fragen. Neben der Ausarbeitung eines gesetzlich bestimmten Enddatums der
Braunkohle im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen und den deutschen
Klimazielen müssen die Energiekonzerne für die Finanzierung der immensen
Folgeschäden des jahrzehntelangen Braunkohleabbaus in den Kohlerevieren
in West- und Ostdeutschland aufkommen. Damit die Schäden der Braunkohle
nach jahrzehntelangen Milliardengewinnen nicht von der Allgemeinheit
getragen werden, muss ein verlässlicher Braunkohle-Altlasten-Fonds mit
Geldern der Energiewirtschaft ausgestattet werden. Die Kohlekonzerne
dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen."
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