(BUP) Nach aktuellen Informationen hat der Landkreis Saalekreis gegen
einen der beiden Geschäftsführer der Schweinehaltungsanlage der SAZA
GmbH in Großkayna ein Tierhaltungsverbot aufgrund gravierender,
jahrelanger Verstöße gegen den Tierschutz eingeleitet. Zunächst soll dem
Geschäftsführer aber noch die Möglichkeit gegeben werden zum Verfahren
Stellung zu beziehen. Darüber hinaus verfügte der Landkreis die
Reduzierung des Bestandes in der Gruppenhaltung. Die
Schweinehaltungsanlage in Großkayna zählt mit knapp 60.000 Schweinen zu
einer der größten in Europa.
Zum Vorgang äußert sich Dorothea
Frederking, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN, die sich bereits in mehreren parlamentarischen Vorgängen
mit den Zuständen in der Schweinehaltung bei der SAZA GmbH befasste:
„Die
bereits bundesweit über die Fernsehbildschirme geflimmerten Bilder der
Zustände in der Schweinehaltungsanlage der SAZA GmbH in Großkayna müssen
endlich umfassende Konsequenzen haben. Das eingeleitete
Tierhaltungsverbot gegen einen der Geschäftsführer ist überfällig. Hier
hätte längst gehandelt werden müssen. Es ist offensichtlich, dass der
Betreiber keine Entscheidungshoheit mehr über die Tiere haben darf. Aber
das hoffentlich kommende Verbot gegen die Person allein reicht nicht
aus. Auch die Bestandsreduzierung reicht nicht aus. Denn die veralteten
und unhaltbaren baulichen Zustände ändern sich dadurch nicht.“
„Wir
wissen alle, dass die Haltungsbedingungen in der Anlage von SAZA seit
Jahren katastrophal und untragbar sind, so dass sie in der Form gar
nicht weiter betrieben werden kann. Man denke allein nur an die viel zu
engen Kastenstände. Die Tiere leiden eingequetscht unter enormen
Schmerzen, haben offene Wunden und niemand kümmert sich darum. Die
Sachlage ist klar. Konsequenz kann nur sein, dass die Anlage endlich
vollständig geschlossen und abgewickelt wird. Ähnlich wie beim Verbot
des Landkreises Jerichower Land gegen Straathofs Anlage in Gladau müssen
die Behörden im Saalekreis tatkräftig durchgreifen und den Schutz der
Tiere gewährleisten. Das hat oberste Priorität. Wir brauchen ein
Tierhaltungsverbot gehen den Betreiber der Anlage und gegen die Anlage
selbst, damit dort keine Tiere mehr gehalten werden können. Alles andere
wäre ein weiteres Hinnehmen der massiven Tierschutzverstöße bei SAZA.
Das wäre völlig inakzeptabel.“
Sebastian Striegel, bündnisgrüner Abgeordneter für den Saalekreis, pflichtet bei:
„Das
Tierhaltungsverbot gegen den Betreiber der Anlage muss ausgesprochen
und vollstreckt werden. Hintertüren des Betreibers, wie das Ausweichen
auf Familienmitglieder, müssen geschlossen werden. Vor dem Hintergrund
der andauernden und offenbar baulich bedingten Zustände in der SAZA
fordern wir den Landkreis auch auf, die vollständige Schließung und
Außerbetriebnahme der Anlage zu verfügen. Am bisherigen Standort können
nach meiner Auffassung in den derzeit vorhandenen Anlagen Schweine nicht
tierschutzgerecht gehalten werden."
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