3. Februar 2015

Bildungsempfehlungen zurückgeben: LEA unterstützt Kita-Protest Hamburger Kitas

Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung unterstützt die Protestaktion mehrerer Hamburger Kitas, die morgen (Mittwoch, 4. 2.) symbolisch die Hamburger Bildungsempfehlungen zurückgeben wollen. „Wir haben diese Bildungsempfehlungen, die zentrale Grundlage für die Arbeit der Hamburger Kitas, aufwändig mit allen Beteiligten erarbeitet“, erklärt LEA-Vorstandsmitglied Angelika Bock. „Es wird jedoch immer deutlicher, dass die Kitas derzeit zu schlecht ausgestattet sind, um diese Bildungsempfehlungen auch umzusetzen. Daher ist es aus unserer Sicht sinnvoll, die Bildungsempfehlungen zunächst zurückzugeben – ein Auftakt für Gespräche darüber, die Qualität in Hamburger Kitas schneller und nachhaltiger zu verbessern als derzeit geplant.“

„Der LEA begrüßt die von der SPD-Fraktion vermittelte Vereinbarung zwischen Trägerverbänden und Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI), die Kita-Qualität in den kommenden Jahren auszubauen“, erläutert LEA-Vorstandsmitglied Björn Staschen. „Wirklich spürbare Verbesserungen wird es danach jedoch frühestens in vier Jahren geben. Ein realer Personalschlüssel von 1 zu 4 wird in den Krippen noch später erreicht. Hamburg betreut seine Krippenkinder also auch in den kommenden Jahren mit so wenig Personal wie kein anderes westdeutsches Bundesland. Für Elementarkinder sind spürbare Verbesserungen in noch weitere Ferne aufgeschoben worden. Auf dieser Basis lassen sich die Bildungsempfehlungen nicht umsetzen“, sagt Staschen.

"Hamburg hat es als eine der wenigen Städte geschafft, den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung umzusetzen", ergänzt LEA-Vorstandsmitglied Vanessa Mohnke. "Die Qualität hat darunter jedoch gelitten: Während nominell die Personalschlüssel gleich geblieben sind, sind die betreuten Gruppen durch Rechtsanspruch und fünfstündige Gebührenfreiheit sehr viel heterogener und damit in der Betreuung aufwändiger geworden – mehr Wickelkinder, mehr Kinder mit Förderbedarf, mehr Kinder aus bildungsfernen Familien".

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