(BUP) Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zeigt sich
irritiert über den Antrag der SPD zur Stilllegungsverfügung für das
Atomkraftwerk Biblis. „Statt sich gemeinsam gegen die ungeheuerliche
Frechheit der Atomwirtschaft – speziell von RWE – zu stellen, um den
dreist erhobenen Schadensersatzanspruch zurückzuweisen, findet die SPD
es offensichtlich richtig, sich aus kleinkarierter tagespolitischer
Taktik heraus die Argumentationsversuche von RWE ohne weitere Prüfung zu
eigen zu machen“, kritisiert Frank Kaufmann, Obmann der GRÜNEN im
Biblis-Untersuchungsausschuss.
„Anstatt sich bei der eigenen
Parteifreundin, Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für eine
Unterstützung unserer Aufklärungsbemühungen einzusetzen, will die
hessische SPD nunmehr per Beschluss Vorurteile festschreiben, die uns in
Hessen gegenüber dem Kläger RWE keinesfalls nutzen, sondern womöglich
gar schaden können. Da stellt sich die Frage, ob die SPD wirklich
Aufklärung und Transparenz will, oder lieber die Argumente für RWE
mundgerecht aufbereitet.“
Es sei gut und richtig, dass in Hessen
bereits jetzt und in Deutschland wenigstens bis zum Jahr 2022 endlich
kein Atomkraftwerk mehr am Netz ist. „Der einst von uns GRÜNEN als
krasse Minderheitsmeinung propagierte Atomausstieg ist längst zum
breiten Konsens in der Gesellschaft geworden. Allerdings muss dies in
der heutigen Debatte über den Atomausstieg durchaus unterstrichen
werden: Wir erleben soeben, wie leicht im Eifer des tagespolitischen
Streits dieses wichtigste Faktum übergangen wird.“ Der politische
Skandal sei nicht das Moratorium nach Fukushima gewesen, sondern die nur
kurz davor durchgesetzte Laufzeitverlängerung für die deutschen
Atomkraftwerke.
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