Aufruf 2014
Naziuffmarsch in Machdeburch – ham wa immernoch keen Bock druff!
Quelle: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=1992
"Nazis blockieren - was sonst?!"
Unterstützende
Kunst & Musik
Quelle: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=1992
Am 16. Januar 2014 jährt sich die Bombardierung
Magdeburgs zum 69. Mal. Seit 1998 nutzen die Nazis dieses Datum um die
sogenannten “Helden der deutschen Wehrmacht” und die Opfer der
Bombenangriffe zu betrauern. Sie gedenken des Endes des
kriegstreibenden, faschistischen Regimes und instrumentalisieren dabei
das Gedenken der vielen Magdeburgerinnen und Magdeburger, die am
16.01.1945 gestorben sind oder der Trauer jener, die Angehörige,
Bekannte und Freunde verloren haben.
In den letzten Jahren hat sich der Naziaufmarsch in
Magdeburg zu einem der größten Aufmärsche in Deutschland entwickelt.
Dank der bundesweiten Mobilisierung kamen im Jahr 2013 über 3.000
Gegendemonstrant_innen nach Magdeburg. Doch sind diese - mittlerweile
alljährlichen - Naziaufmärsche nur der medienwirksame Teil des
Nazi-Problems. Rassistische und neofaschistische Gewalt gehören in
Sachsen-Anhalt zur harten Realität. Fast täglich wird ein Übergriff
registriert. Neue und alte Nazis gehören in Magdeburg zum Stadtbild und
auch politisch sind die Neofaschisten in der Landeshauptstadt überaus
aktiv. Der Protest der Zivilgesellschaft gegen rechts fokussiert sich
meist nur auf den Aufmarsch im Januar und blendet die gewalttätigen
Übergriffe und politischen Manipulationen der Rechten in der übrigen
Zeit aus. Vorkommnisse mit bundesweiter Aufmerksamkeit, sind aber
typisch für die politischen Verhältnisse in Sachen-Anhalt.
Neofaschisten aus Magdeburg und Sachsen-Anhalt nehmen
wichtige Positionen in den Vorständen der NPD, der JN und den
sogenannten "freien Kameradschaften" ein. Mittlerweile wird
Sachsen-Anhalt von neuen und alten Nazis gar stolz als "Kaderschmiede"
betrachtet. Doch statt nach dem Bekanntwerden der rassistischen
Mordserie des NSU und aus dem Totalversagen des sogenannten
Verfassungsschutzes auf parlamentarischer und kommunaler Ebene
Konsequenzen zu ziehen, rechte Strukturen vor Ort klar zu benennen und
dagegen vorzugehen, wird weiterhin von linkem "Extremismus" fabuliert.
Hingegen wird rechte Gewalt verschwiegen, verharmlost oder komplett
ignoriert, weil man ihrer nicht ohne Aufwand Herr werden kann. Denn
zunächst müsste man erst einmal aufhören, sie als strukturelles Problem
abzustreiten.
Magdeburg war keinesfalls nur eine zivile, deutsche
Großstadt, die willkürlich von alliierten Bomberverbänden in Schutt und
Asche gelegt wurde. Vielmehr ist die fast vollständige Zerstörung
Magdeburgs das Ergebnis des vom nationalsozialistischen Deutschland
entfesselten und rücksichtslos geführten Krieges. So war Magdeburg für
das NS-Regime ein wichtiger Umschlags- und Verkehrsknotenpunkt, Standort
der Rüstungsproduktion (u.a. Krupp-Gruson, Polte-Werke, Maschinenfabrik
Wolf) und ein Industriestandort an dem mehrere Tausend Zwangsarbeiter
und Zwangsarbeiterinnen in Arbeits- und KZ-Außenlagern ausgebeutet
wurden. Unzählige starben bereits in den Lagern der Polte-Werke, im
Lager Diana oder auf den "Todesmärschen". All dies wird bei der
Umdeutung der Bombardierung des Stadtgebiets am 16. Januar 1945
ignoriert. Das Ausblenden der Opfer faschistischer Herrschaft in den
Kriegsgebieten und aller Opfer weltweit, ist Bestandteil der rechten
Rhetorik, die nur deutsche Opfer kennt, Opferzahlen fälscht und Täter
nicht benennt.
Wir sahen uns mit den Ereignissen am 12.01.2013 mit
einer völlig neuen Polizeistrategie konfrontiert, die es so bisher nicht
gab. Das Verbot unserer Kundgebung in Cracau (Jerichower Platz) wurde
durch die Polizeidirektion mit der räumlichen Nähe zur Aufmarschroute
begründet und letztere dann auch im Antrag entsprechend konkretisiert.
Dass die Nazis in Südost laufen werden, war erst gegen Mittag des 12.
Januars verifiziert und für uns nur an der Bewegung der
Polizeieinsatzkräfte abzulesen.
Unterstützt uns und kommt im Januar 2014 in unsere
Stadt. Wir wollen, gemeinsam mit allen blockadewilligen Kräften von hier
und überall, den Aufmarsch der Neonazis verhindern.
Unterstützende
Kunst & Musik
- ZSK (Band)
- Udo Lindenberg, Musiker
- linksjugend ['solid] Aachen
- Kein Bock auf Nazis (Initiative gegen Nationalsozialismus, Rechte Politik und Rassismus)
- Magdeburger Montagsdemo
- Deutscher Freidenker-Verband
- Bürgerinitiative OFFENe HEIDe
- Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Bundesverband
- Kampagne "Zusammen handeln! Gegen rassistische Hetze und soziale Ausgrenzung!"
- Tanzagentur i.G.e.V.
- Sound Manufaktur
- CLOWN STATT BRAUN
- Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter Union Magdeburg
- ver.di Jugend Sachsen-Anhalt Nord
- ver.di Jugend Frankfurt am Main & Region
- ver.di Jugend (bundesebene)
- Oliver Wendenkampf, Magdeburger Stadtrat
- Silvio Lang, Sprecher für Antifaschistische Politik im Landesvorstand DIE LINKE. Sachsen
- Udo Beitzel, VVN-BdA Aachen
- Monty Schädel, Bundessprecher der DFG-VK
- AG Junge LINKE Bautzen
- Carola Scheibe-Köster, Sprecherin der AG Aktiv gegen Rechts von Bündnis 90/Die Grünen Berlin
- Frank Laubenburg, Mitglied des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Klaus-Dieter Franke, KPF Magdeburg-Sachsen-Anhalt
- Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP
- Mathias Schweitzer, ver.di FB 9, OV Vorsitzender Magdeburg
- Detlef Horstmann, Partei Die Linke, Stadtrat Wolmirstedt
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