Mehr Demokratie e.V.
Bundesverband
Pressemitteilung 47/13
27.11.13
Mehr Demokratie: „Bürger bleiben Zaungäste der Bundespolitik“ +++ Keine
direkte Demokratie im Koalitionsvertrag
Der neue Koalitionsvertrag für
die neue Bundesregierung enthält keinerlei Regelungen zur direkten Demokratie
auf Bundesebene. Der Verein Mehr Demokratie kritisiert dies scharf. „Damit
bleiben die Bürgerinnen und Bürger Zaungäste der Bundespolitik“, so Ralf-Uwe
Beck, Vorstandssprecher von Mehr Demokratie. „Deutschland behält in Sachen
direkter Demokratie seine Schlusslichtrolle im Vergleich mit den anderen
europäischen Ländern.“ Gegen die Einführung von bundesweiten Volksentscheiden
und Referenden hatte sich besonders Angela Merkel ausgesprochen. Obwohl SPD und
CSU Vorschläge für einen Einstieg in die direkte Demokratie auf Bundesebene
ausgearbeitet hatten, konnten sie sich offensichtlich gegen die CDU nicht
durchsetzen.
„Die Regierungsparteien haben eine große Chance vergeigt,
das einzulösen, was das Grundgesetz seit 65 Jahren verspricht – dass das Volk
die Staatsgewalt nicht nur in Wahlen, sondern auch in Abstimmungen ausüben
soll“, so Beck. Jüngste Umfragen hatten bestätigt, dass die Bevölkerung
bundesweite Volksentscheide will. Auch 83 Prozent der Unionswähler sprechen sich
für die direkte Demokratie auf Bundesebene aus. „Wer, wie Angela Merkel, der
Forderung nach einem Ausbau der Bürgerrechte eine solche Abfuhr erteilt, stellt
sich selbst auf die Seite der Ewiggestrigen“, so Beck weiter.
In der
Bundesrepublik hat es noch nie eine Volksabstimmung auf nationaler Ebene
gegeben. Eindeutig geregelt sind nationale Abstimmungen lediglich bei einer
Neugliederung des Bundesgebietes nach Art. 29 GG oder bei der Ablösung des
Grundgesetzes durch eine Verfassung (Art. 146 GG) – und das, obwohl das Recht
auf Abstimmungen in Artikel 20 des Grundgesetzes festgelegt ist.
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