30. November 2013

Greenpeace stellt Mahnwache nach 71 Tagen ein


Umweltschutzorganisation protestierte seit 20. September vor russischer Botschaft

Berlin, 29. 11. 2013 – Nach der Freilassung auf Kaution der Greenpeace-Aktivisten, die sich in russischer Haft befanden, stellt Greenpeace Deutschland die Mahnwache in Berlin vor der russischen Botschaft ein. Als Reaktion auf die Verhaftung der 28 Aktivisten und zwei Bildjournalisten begann Greenpeace am 20. September mit der Mahnwache. Sie wurde rund um die Uhr besetzt und sendete damit ein deutliches Signal an die diplomatische Vertretung Russlands, die im Zentrum Berlins an der Straße Unter der Linden steht. Fast 300 Ehrenamtliche und Hauptamtliche Greenpeacer haben sich mit großem Engagement daran beteiligt, 71 Tage lang betrieb die unabhängige Umweltschutzorganisation die Mahnwache.

Auch die Ausstellung auf dem Aktionsschiff von Greenpecae, der Belgua II, die seit dem 5. November am Schiffbauerdamm in Berlin liegt, kehrt zurück nach Hamburg. An Bord informierte Greenpeace über die Arktis-Kampagne und über die aktuellen Ereignisse und Situation rund um die sogenannten Arctic 30. Zudem fanden dort wöchentlich Fach-Vorträge statt.

„Wir haben das erste Ziel erreicht. Alle Aktivisten und die beiden Journalisten sind aus der Haft entlassen. Es ist aber noch nichts vorbei, denn die Aktivisten und Journalisten sind weiterhin wegen Rowdytum angeklagt“, sagt Jörg Feddern von Greenpeace Deutschland. „Erst wenn dieser absurde Vorwurf fallengelassen wird und sie zu ihren Familien und Freunden zurückkehren können, gibt es einen Grund zu feiern“, so Feddern.

Den Umweltschützern und den beiden Journalisten steht nach wie vor ein Gerichtsverfahren bevor. Sie sind des Rowdytums angeklagt, ihnen droht bis zu sieben Jahre Haft. Ebenso befindet sich das Greenpeace-Schiff, die Arctic Sunrise, nach wie vor in russischer Gewalt. Russland und die Niederlande müssen bis zum 2.Dezember eine Stellungnahme zum Beschluss abgeben, den der Internationale Seegerichtshof am 22. November in Hamburg gefällt hat. Das Gericht stellte fest, dass die Crew der Arctic Sunrise unverzüglich freizulassen ist und Russland das Schiff gegen eine Bankbürgschaft in Höhe von 3,6 Millionen Euro freigeben muss.

Am 18. September protestieren Greenpeace-Aktivisten friedlich an einer Ölplattform in der arktischen Petschorasee. Sie wurden daraufhin von der russischen Küstenwache festgenommen. Gazprom wird dort voraussichtlich noch in diesem Jahr das erste Öl in der Arktis fördern. Ein Ölunfall in dem einmaligen Ökosystem hätte verheerende Folgen.

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