DUH fordert Abgabe in
Höhe von 22 Cent auf Kunststofftüten
Berlin, 4.11.2013: Zum heutigen
EU-Richtlinienentwurf von EU-Umweltkommissar Janez Potočnik, mit dem Ziel
Plastiktüten in der EU zu reduzieren, erklärt der Bundesgeschäftsführer der
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH), Jürgen Resch:
„Wir begrüßen den Vorstoß der
EU-Kommission, den europaweiten Verbrauch umweltschädlicher Einweg-Plastiktüten
zu verringern. Die Verpflichtung der EU-Mitgliedsstaaten zur Reduzierung des
Plastiktütenaufkommens ist ein richtiges Signal, um Ressourcen zu schonen und
Abfälle zu vermeiden. Leider gibt der Vorschlag den einzelnen Mitgliedsstaaten
keine konkreten Vermeidungsziele vor und bleibt unverbindlich. Auch führt die
Beschränkung auf dünnwandige Plastiktüten mit einer Wandstärke kleiner als 50
Mikrometer dazu, dass die Plastiktüte auch in Zukunft problemlos weiter
angeboten werden kann. Clevere Tütenhersteller müssen Ihre Plastiktüten nur ein
wenig dickwandiger machen, um einem drohenden Verbot zu entgehen. An ihrem
Einweg-Charakter ändert sich dadurch aber nichts.
Unter den gegebenen Umständen ist die
Einführung einer Abgabe das wirksamste Instrument, um Europa von der
Plastiktütenflut zu befreien, da sie problemlos auf alle Plastiktüten anwendbar
ist. In Irland führte die Einführung einer Abgabe von 22 Cent zur Verringerung
des Plastiktütenverbrauches von 328 auf nur noch 16 Stück pro Kopf und Jahr. Wir
fordern die deutsche Bundesregierung deshalb auf das politische Signal aus
Brüssel ernst zu nehmen und eine Abgabe in Höhe von 22 Cent einzuführen, um die
massenhafte Nutzung von Kunststofftüten endlich zu beenden.“
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