LEA übt scharfe Kritik an GBS-Bilanz des Schulsenators: „Rabe betreibt Schönfärberei“

Der Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung (LEA) übt scharfe Kritik an der GBS-Bilanz von
Schulsenator Rabe. "Der Schulsenator betreibt Schönfärberei", erklärt LEA-Vorstandsmitglied Lili
Gries. "Denn die Zahl der Angebote im schulischen Ganztag sagt nichts über die Qualität der Bildung
und Betreuung am Nachmittag aus. Und die Zahl der Kinder, die GBS nutzen, sagt nichts darüber
aus, ob die Kinder auch gern kommen. Denn in den meisten Fällen bleibt berufstätigen Eltern nichts
anderes übrig, als ihre Kinder im Ganztag betreuen zu lassen."

2500 Kurse mit durchschnittlich weniger als 15 Kinder bedeutet zudem, dass weniger als 37500
Kinder an einem Kurs teilnehmen: rein rechnerisch also im Mittel ziemlich genau ein Kurs pro Kind.
„Auch das kein Grund zum Jubeln,“ sagt LEA-Vorstandsmitglied Jörg Gröndahl.

"Der Senator gefährdet mit solchen Pressemitteilungen den Gesprächskontakt mit den Eltern. Bei
diversen Treffen haben LEA und Elternkammer umfangreiche Bedenken und Kritik geäußert. Wenn
die Schulbehörde trotzdem derartige Jubelarien verschickt, können wir daraus nur schließen, dass die
nachhaltige Elternkritik nicht ernst genommen wird." Gröndahl verweist auch auf eine Online-
Petition, die mittlerweile fast 2000 Unterzeichner gefunden hat.

Der LEA sieht nach wie vor schwere Mängel im schulischen Ganztag: Zu wenige Erzieher betreuen zu viele Kinder. „Die Erzieher leisten an vielen Standorten unter schlechten Bedingungen großartige
Arbeit,“ erklärt Gries. Für Inklusion stehen nach Auffassung des LEA zu geringe Mittel zur Verfügung, das Schulessen ist unterfinanziert und wird in Hektik und Lärm eingenommen. Vielfach fehlen pädagogische Konzepte. Es gibt zu wenig Räume, beispielsweise zum Toben, Essen oder zur
Hausaufgabenbetreuung. „Der Senator sollte sich darauf besinnen, diese Probleme zu beheben,
anstatt Pressemitteilungen zu verschicken,“ sagt Gröndahl.