Mehrwegtragetaschen
schonen Ressourcen und vermeiden Abfall – Neue Bundesregierung muss endlich aus
ihrer Lethargie bei der Abfallvermeidung erwachen – DUH fordert Abgabe auf
Einweg-Kunststofftüten
Berlin, 19.11.2013: 5,3 Milliarden
Plastiktüten werden in Deutschland pro Jahr verbraucht. Im Rahmen der
europäischen Woche der Abfallvermeidung fordert die Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH) ein Ende der Ressourcenverschwendung. Mit ihrer heute im Rahmen einer
Pressekonferenz vorgestellten Kampagne „Einwegplastik kommt nicht in die Tüte“
macht sich die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation für den Einsatz
umweltfreundlicher Mehrwegtragetaschen stark. Gleichzeitig möchte sie den Handel
dazu bewegen, freiwillig auf Einweg-Plastiktüten zu verzichten. Von der neuen
Bundesregierung fordert die DUH eine Abgabe in Höhe von 22 Cent auf jede
Einwegtüte.
„Die Plastiktüte steht als Symbol für
die Wegwerfgesellschaft. Doch während andere EU Staaten wie Dänemark und Irland
beherzt den Einwegkunststofftüten an den Kragen gehen, verweigert die amtierende
Bundesregierung Maßnahmen gegen diese beispiellose Ressourcenverschwendung und
Umweltverschmutzung durch jährlich Millionen weggeworfener Plastiktüten“,
erklärte der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Der Griff zur
Einwegtüte ist noch immer viel zu bequem. Deshalb fordern wir die Einführung
einer zusätzlich zum Verkaufspreis erhobenen Abgabe von 22 Cent auf jede
verkaufte Plastiktüte.“ Resch verwies auf den Erfolg dieser Maßnahme, die
in Irland den jährlichen pro Kopf Verbrauch von 328 Plastiktüten auf 16 Tüten
senken konnte. Auch erinnerte er daran, dass die Europäische Kommission erst vor
kurzem den Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente zur Verringerung des
Plastiktütenverbrauches in EU-Mitgliedsstaaten ausdrücklich gefordert hatte.
„Die Produktion von Plastiktüten
verschlingt allein in Deutschland mehr als 100.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr.
Dabei werden nur wenige Tüten recycelt, viele dagegen über den Hausmüll entsorgt
und verbrannt oder – noch schlimmer – einfach achtlos in der Natur entsorgt. Der
Schaden für Umwelt und Tierwelt ist immens. Vor allem Vögel verenden qualvoll,
weil sie Teile die Tüten für Nahrung halten“, sagte der DUH-Leiter für
Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Er rief die Bürgerinnen und Bürger
dazu auf, eine von der DUH ins Leben gerufene Petition gegen Plastiktüten zu
unterstützen und ein klares Signal an die politischen Entscheidungsträger zu
senden.
„Nachdem auf Bundesebene bislang keine
verpflichtenden Maßnahmen zur Verringerung des Plastiktütenverbrauches ergriffen
wurden, sollten die Bundesländer die Initiative ergreifen. Berlin könnte dabei
eine Vorbildfunktion einnehmen. Immerhin gehen in der deutschen Hauptstadt
täglich über einer halbe Million Plastiktüten über die Ladentheke“, sagte
der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) Reinhard
Dalchow. Er verwies auf Städte wie Los Angeles oder Mexico City, die bereits
auf verbindliche Regelungen zur Eindämmung der Plastiktütenflut setzen. Die SNB
fördert das DUH-Projekt zur Reduzierung des Plastiktütenverbrauches aus den
Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.
Die Petition der DUH gegen
Plastiktüten, ein ausführliches Hintergrundpapier und weitere
Projektinformationen sind im Internet unter www.kommtnichtindietuete.de
erhältlich.

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