München (ots) - Vor Beginn des CSU-Parteitages haben Aktive des Kampagnennetzwerks Campact die eintreffenden Delegierten mit Schildern und Flugblättern aufgefordert, im Koalitionsvertrag ein Gentechnik-Verbot durchzusetzen. Ein Darsteller mit einer Maske von CSU-Chef Horst Seehofer trug einen Korb Maiskolben im Arm. Die Aktion wurde von mehreren anderen Organisationen unterstützt, darunter dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und "Save our Seeds".
Die Positionierung zur Gentechnik ist in den Koalitionsverhandlungen umstritten: SPD und CSU wollen Anbau, Freisetzung und Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen verhindern, während sich die CDU bislang gegen eine solche Festlegung sperrt. Da die Verhandlungen in der Arbeitsgruppe Landwirtschaft ohne Ergebnis blieben, soll die Frage nun in der Spitzenrunde zwischen den Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) geklärt werden. Zusätzliche Brisanz erhält das Thema dadurch, dass die Bundesregierung Mitte Dezember in Brüssel mit über die Zulassung des Gentech-Maises 1507 des Konzerns DuPont-Pioneer entscheiden muss.
"Die CSU will keine Gentechnik auf bayerischen Feldern, also muss sie jetzt auch etwas dafür tun: Im Koalitionsvertrag muss ein klares Nein zur Gentechnik verankert werden", forderte Susanne Jacoby von Campact. "Eine überwältigende Mehrheit der Menschen will keine Gentechnik in der Landwirtschaft. Die Bürgerinnen und Bürger in Bayern und im übrigen Deutschland erwarten, dass sich CSU und SPD durchsetzen und der Agro-Gentechnik in Deutschland und Europa eine Absage erteilen."
Seit gestern Vormittag rufen hunderte Bürger in den Wahlkreisbüros der CSU-Bundestagsabgeordneten an und fordern die CSU auf, beim Thema Gentechnik standhaft zu bleiben. Über Ihre Telefonate berichten die Bürger in einem Liveblog: https://www.campact.de/gentechnik/csu-aktion/telefon-aktion/
Den Online-Appell "Gentechnik-Verbot in den Koalitionsvertrag" haben innerhalb von einer Woche bereits rund 145.000 Menschen unterzeichnet. Der Appell wird neben Campact vom Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), "Save our Seeds", der AG gegen Nachbau-Gebühren und dem Bündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft getragen.
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