24. September 2018

Ein Prekariat darf es nicht geben

„Gute Arbeit muss die Basis der Arbeits- und Sozialpolitik sein. Ein Mensch, der ohne Arbeitslosenversicherungsschutz oder Rentenanspruch, zu Niedriglohn und mit ständiger Angst vor Erwerbslosigkeit arbeiten muss, hat keine Aussicht auf ein gutes Leben. Es ist durch nichts zu rechtfertigen, dass in diesem reichen Land vier Millionen hart arbeitenden Menschen finanzielle Sicherheit und langfristige Lebensperspektiven vorenthalten werden. Oft trifft es Familien und Alleinerziehende mit ihren Kindern. Sie leiden unter einer grundlegend verfehlten Politik, die mit der Agenda 2010 verschärft und bis heute fortgesetzt wurde“, erklärt Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu einer aktuellen Studie der Universität Nürnberg-Erlangen im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung, der zufolge vier Millionen Menschen in Deutschland zum sogenannten verfestigten Prekariat gehören. Zimmermann weiter:

„DIE LINKE fordert eine radikale Kurskorrektur. Das heißt zunächst einmal: klare Regeln auf dem Arbeitsmarkt. Mini- und Midijobs, sachgrundlose Befristungen, Leiharbeit und Werkverträge sind abzuschaffen. Die Sozialversicherung muss ab dem ersten Euro greifen, ohne Ausnahmen und Schlupflöcher. Wir wollen mehr Tarifbindung und einen Mindestlohn von zwölf Euro pro Stunde. Genauso wichtig wie gute Arbeit ist, dass die Miete bezahlbar ist. Wir setzen uns ein für gedeckelte Mieten, eine Förderung der Wohngemeinnützigkeit und sozialen Wohnraum in öffentlicher Hand. Ferner fordern wir eine Reform des Verbraucherinsolvenzverfahrens, damit jeder Mensch eine Perspektive bekommt, die Schuldenfalle zu verlassen. Schließlich braucht es auch ein letztes Auffangnetz, auf das alle sich verlassen können, egal was passiert. Das ist eine sanktionsfreie Mindestsicherung von 1.050 Euro im Monat.“

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