Hamburg, 28. September 2018 - Anlässlich des Gastspiels von Circus Krone auf dem Heiligengeistfeld hat die Stiftung VIER
PFOTEN mit Sitz in Hamburg heute Vormittag auf dem Rathausmarkt ein
Wildtierverbot im Zirkus gefordert. Die Tierschützer appellierten an
Bürgermeister Tschentscher, sich in Hamburg für ein kommunales
Wildtierverbot und im Bundesrat für ein deutschlandweites Verbot
einzusetzen.
Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland: „Der Senat sollte die Bezirke an einen Tisch bringen, um Zirkusse mit Wildtieren von Hamburg ein für alle Mal fernzuhalten."
Obwohl
die Hansestadt im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen Wildtiere im
Zirkus kritisiert (1) und in der Vergangenheit bereits mehrfach
Initiativen für ein bundesweites Verbot unterstützt hat, erhielt Circus
Krone die Genehmigung, für mehrere Wochen mit seinen Wildtieren in
Hamburg zu gastieren. Dabei erlaubt das Ordnungsrecht den Bezirken, die
Vergabe von öffentlichen Plätzen an Wildtierzirkusse zu untersagen.
Insgesamt haben bereits etwa 100 deutsche Städte und Kommunen ein Verbot
oder Einschränkungen für Wildtierzirkusse erlassen.
Heute Abend demonstriert VIER PFOTEN erneut gemeinsam mit anderen Tierschutzvereinen direkt vor dem Zirkus.
Deutsche Zuschauer EU-weit am gefährdetsten: Studie
Ein im Oktober
2017 erschienener EU-Report der Eurogroup for Animals belegt, dass die
meisten gefährlichen Vorfälle mit Zirkustieren in Deutschland geschehen.
Von den EU-weit dokumentierten über 300 Zwischenfällen mit mehr als 600
Zirkustieren, ereigneten sich fast die Hälfte in Deutschland.
Inzwischen
haben knapp 30 europäische Länder nationale Verbote oder
Einschränkungen für Zirkusunternehmen hinsichtlich der Haltung
bestimmter Tierarten erlassen.
Enormes Leid für Wildtiere
Die Haltung von Wildtieren
im Zirkus ist aus Tierschutzsicht höchst problematisch, da ein fahrender
Betrieb keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere nehmen kann: Sie
leiden unter den häufigen Ortswechseln, kleinen Käfigen, fehlenden
Rückzugsmöglichkeiten, fehlendem Sozialgefüge, fragwürdigen
Dressurmethoden sowie den mit hohem Stress verbundenen Auftritten. Die
Tiere leben die meiste Zeit in viel zu engen Transportwagen, in denen
zum Klettern, Graben, Laufen, Baden oder Schwimmen in der Regel kaum
Platz ist.
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