28. September 2018

VIER PFOTEN protestiert gegen Wildtiere im Zirkus - Stadt Hamburg soll Wildtierzirkusse auf öffentlichen Flächen verbieten

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© VIER PFOTEN, Christopher Koch

Hamburg, 28. September 2018 - Anlässlich des Gastspiels von Circus Krone auf dem Heiligengeistfeld hat die Stiftung VIER PFOTEN mit Sitz in Hamburg heute Vormittag auf dem Rathausmarkt ein Wildtierverbot im Zirkus gefordert. Die Tierschützer appellierten an Bürgermeister Tschentscher, sich in Hamburg für ein kommunales Wildtierverbot und im Bundesrat für ein deutschlandweites Verbot einzusetzen.

Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland: „Der Senat sollte die Bezirke an einen Tisch bringen, um Zirkusse mit Wildtieren von Hamburg ein für alle Mal fernzuhalten."
Obwohl die Hansestadt im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen Wildtiere im Zirkus kritisiert (1) und in der Vergangenheit bereits mehrfach Initiativen für ein bundesweites Verbot unterstützt hat, erhielt Circus Krone die Genehmigung, für mehrere Wochen mit seinen Wildtieren in Hamburg zu gastieren. Dabei erlaubt das Ordnungsrecht den Bezirken, die Vergabe von öffentlichen Plätzen an Wildtierzirkusse zu untersagen. Insgesamt haben bereits etwa 100 deutsche Städte und Kommunen ein Verbot oder Einschränkungen für Wildtierzirkusse erlassen.
Heute Abend demonstriert VIER PFOTEN erneut gemeinsam mit anderen Tierschutzvereinen direkt vor dem Zirkus.

Deutsche Zuschauer EU-weit am gefährdetsten: Studie
Ein im Oktober 2017 erschienener EU-Report der Eurogroup for Animals belegt, dass die meisten gefährlichen Vorfälle mit Zirkustieren in Deutschland geschehen. Von den EU-weit dokumentierten über 300 Zwischenfällen mit mehr als 600 Zirkustieren, ereigneten sich fast die Hälfte in Deutschland.
Inzwischen haben knapp 30 europäische Länder nationale Verbote oder Einschränkungen für Zirkusunternehmen hinsichtlich der Haltung bestimmter Tierarten erlassen.
Enormes Leid für Wildtiere
Die Haltung von Wildtieren im Zirkus ist aus Tierschutzsicht höchst problematisch, da ein fahrender Betrieb keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Tiere nehmen kann: Sie leiden unter den häufigen Ortswechseln, kleinen Käfigen, fehlenden Rückzugsmöglichkeiten, fehlendem Sozialgefüge, fragwürdigen Dressurmethoden sowie den mit hohem Stress verbundenen Auftritten. Die Tiere leben die meiste Zeit in viel zu engen Transportwagen, in denen zum Klettern, Graben, Laufen, Baden oder Schwimmen in der Regel kaum Platz ist.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.vier-pfoten.de/zirkus

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