„Die
Bevorzugung von Privatpatienten bei der Terminvergabe wird mit dem
neuen Gesetz nicht beendet. Gesundheitsminister Spahn lässt seinen
vollmundigen Ankündigungen nur Flickwerk folgen“, erklärt Achim Kessler,
Sprecher der Fraktion DIE LINKE für Gesundheitsökonomie und Obmann im
Gesundheitsausschuss, zum heute vom Bundeskabinett beschlossenen
Gesetzentwurf für schnellere Termine und bessere Versorgung. Kessler
weiter:
„Laut Minister Spahn soll es sich für Ärztinnen
und Ärzte ‚lohnen‘, Patientinnen und Patienten zeitnah einen Termin zu
geben. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Kassenärzteschaft nun
für Aufgaben extra honoriert werden soll, die ohnehin Teil ihres
Versorgungsauftrags sind. Es wird keine Gleichbehandlung von gesetzlich
und privat Versicherten geben, solange dies nicht ausdrücklich
vorgeschrieben wird.
Es ist billiger Populismus, wenn der
Gesundheitsminister gegen unverschämte Renditen wettert, diese aber
nicht in seinem Gesetz verhindert. Gesundheitseinrichtungen dürfen nicht
zur Profitmaximierung von Großanlegern missbraucht werden. Spahn
versäumt es, dem bei der Regulierung von Versorgungszentren wirksam per
Gesetz einen Riegel vorzuschieben.
Das TSVG enthält ohne Zweifel
Verbesserungen für gesetzlich Versicherte. Sie gehen jedoch nicht weit
genug. Die Erhöhung des Festzuschusses für Zahnersatz um zehn Prozent
reicht bei weitem nicht aus. Die vollständige Kostenübernahme für
Zahnersatz und Sehhilfen, wie DIE LINKE. sie fordert, ist längst
überfällig. Sie wäre aus den Überschüssen der Krankenkassen ohne
weiteres finanzierbar.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen