CDU und FDP wollen auf Druck der Baulobby die Effizienzziele für den Gebäudebereich und damit den Klimaschutz entkräften
Berlin, 31.05.2017:
Aus den laufenden Koalitionsverhandlungen in Nordrhein-Westfalen wird
deutlich,
dass CDU und FDP auf mehr Wohnungsbau drängen wollen, zu Lasten der
nötigen Energieeinsparung für den Klimaschutz. Über Erlasse auf
Landesebene und eine Bundesratsinitiative soll eine künftige
Landesregierung die Energieeinsparverordnung (EnEV) des Bundes
abschwächen, in der die energetischen Anforderungen an Neubauten
festgelegt werden. Als Begründung führen die beiden Parteien an, dass
die Auflagen der EnEV angeblich ein Hemmnis für
Wohnungsbau-Investitionen darstellen. Dazu Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer
der DUH:
„Dass
die neue Landesregierung in NRW auf Druck der Baulobby die
Effizienzstandards für den Neubau entkräften möchte, ist ein sehr
schlechtes Signal für den Klimaschutz. Abgeschwächte
Energieeffizienzstandards führen weder zu zusätzlichem Wohnraum noch zu
sinkenden Mieten. Bei den gesamten Baukosten spielen Effizienzstandards
eine untergeordnete Rolle. Einmal mehr wird der vermeintliche Konflikt
zwischen bezahlbarem Wohnraum und Klimaschutz
missbraucht, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Statt dieses
alte, bereits widerlegte Argument immer wieder zur Schwächung der
Energieeinsparverordnung ins Feld zu führen, brauchen wir ernsthafte
Bemühungen für den Klimaschutz. Alle Gebäude, die
heute neu gebaut werden, müssen mit dem Klimaschutzziel für 2050
konform sein. Ansonsten müssen wir vor dem Jahr 2050 nachjustieren, was
zusätzliche Sanierungsmaßnahmen und Kosten bedeuten würde. Die
Energieeinsparverordnung kann nur zum Klimaschutz beitragen,
wenn sie Planungssicherheit bietet und ihre Anforderungen an den
langfristigen Zielen für Energieeffizienz und Treibhausgasminderung
ausrichtet.“
Mehr zum Thema:
http://www.duh.de/energie_gebaeude/
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