„Die Konsequenzen, die Thomas de
Maizière aus dem Fall des Rechtsterroristen und Bundeswehrsoldaten
Franco A. zieht, sind unerträglich. Dieser wollte vor allem Flüchtlingen
schaden, indem er sich perfiderweise als Asylsuchender ausgab. Den
Schaden haben nun in der Tat die Flüchtlinge zu tragen, indem ihr
Asylstatus frühzeitig überprüft werden soll, um diesen gegebenenfalls
widerrufen zu können. Das wird die Menschen mit einem Schutzstatus in
Deutschland zutiefst verunsichern und in Angst setzen – und das, nachdem
bereits die Anerkennungsverfahren so sträflich lange dauerten und in
vielen Fällen sogar der Familiennachzug verweigert wurde“, kommentiert
die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die
Ankündigung des Bundesinnenministers, 80.000 bis 90.000 abgeschlossene,
positiv entschiedene Asylverfahren erneut zu überprüfen. Jelpke weiter:
„Schon die Überprüfung ausschließlich positiver Asylanerkennungen
infolge des Falls Franco A. war skandalös und beförderte ein ohnehin
verbreitetes Misstrauen gegenüber Flüchtlingen. Wie der Bericht der
Innenrevision des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
ergeben hat, gibt es massive Verfahrens- und Qualitätsmängel im BAMF,
die sich in vielen Fällen aber nachteilig für die Schutzsuchenden
auswirken und zu unbegründeten Asylablehnungen führen. Die Aufgabe,
diese Fehlentscheidungen zu korrigieren, alleine den
Verwaltungsgerichten zu überlassen, ist unverantwortlich und wird die
jetzt schon gegebene Überlastung der Verwaltungsgerichte noch
verschärfen. Insbesondere die ablehnenden Bescheide bei afghanischen
Flüchtlingen sind oftmals fehlerhaft und müssen alle vom BAMF nochmals
überprüft werden. Diese Forderung stellen engagierte Flüchtlingshelfer
und Fachverbände völlig zu Recht.“
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