Sauen in Kastenstand, VIER PFOTEN, (c) Fred Dott |
Berlin, 26.
April 2017 – Das Tierschutzbündnis (Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere
Mitwelt, Bundesverband Tierschutz e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.,
PROVIEH e.V., VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz) kritisiert die am
Dienstagnachmittag von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt
veröffentlichten Kriterien für die Einstiegsstufe des neuen staatlichen
Tierwohllabels. Diese liegen teilweise unter den gesetzlichen Vorgaben und
bieten somit keine wesentlichen Verbesserungen für die Tiere. Das
Tierschutzbündnis erklärt daher seinen sofortigen Austritt aus der
Arbeitsgruppe zum staatlichen Tierwohllabel des BMEL.
Das Bündnis spricht hinsichtlich der Kriterien von Verbrauchertäuschung und Betrug. Da das staatliche Tierwohllabel zudem freiwillig ist und über 80 Prozent der Schweine in Deutschland nicht betreffen wird, fordern die Tierschutzorganisationen eine obligatorische EU-Kennzeichnungspflicht für alle tierischen Produkte, analog zu der bekannten 0 - 1 - 2 - 3 Kennzeichnung von Eiern. Nur so können sich Konsumenten beim Einkauf tatsächlich bewusst für oder gegen ein Haltungssystem entscheiden. Denise Schmidt, Kampagnenleiterin VIER PFOTEN Deutschland: „Das sogenannte Tierwohllabel des Bundesagrarministers ist eine Mogelpackung. Es wird kaum Verbesserungen für die Tiere bringen: Schwanzkürzen, Schweinehaltung auf Beton ohne Einstreu und die wochenlange Fixierung von Sauen im Kastenstand sind in der Einstiegsstufe des Labels weiterhin erlaubt. Das soll "Mehr Tierwohl" sein? Dem Verbraucher wird suggeriert, dass er mit einem bis zu 20 Prozent höheren Preis eine wesentliche Verbesserung der Haltungsbedingungen gegenüber der konventionellen Haltung unterstützt - was nicht der Fall ist. Das ist Betrug für Mensch und Tier!" |
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1. Mai 2017
Das soll "Mehr Tierwohl" sein? Tierschutzbündnis lehnt staatliches Tierwohllabel ab
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